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Iris Rauscher: "Meine erste Begegnung mit HCJB"

... liegt 18 Jahre zurück. 1980 lernte ich bei einer Missionskonferenz das Ehepaar Stegmiller und Kliewer kennen. Sie vertraten Radio HCJB mit einem Informationsstand. Die Konferenz fand in den Räumen der Bibelschule Bergstraße in Seeheim statt. Ich befand mich dort im ersten Jahr meiner Ausbildung für Missions- und Gemeindearbeit. Ich war fasziniert von der Tatsache, daß HCJB unter den Nachfahren der alten Inkas wirkte. Die Souvenirs der Otavalo-Indianer und das viele bunte Bildmaterial zogen mich an, wie ein Magnet. Mit Margot habe ich mich lange unterhalten. Einige Tage später war ich zu Gast bei Stegmillers in Weinheim. Wir schauten uns die privaten Videos und Dias an, die Stegmillers bei ihren Besuchen in Ecuador aufnahmen. Das ganze Haus hatte einen südamerikanischen Flair. Das Ecuadorfieber hatte mich gepackt. Ob ich je mal nach Ecuador kommen würde?

Ein Jahr später lernte ich Cornelius und Elfrieda Balzer kennen. Nach zehn Jahren Mitarbeit in Ecuador kamen sie nach Deutschland, um die Arbeitsgemeinschaft zu unterstützen. Cornelius übernahm die Vertretung für unseren Musiklehrer. Natürlich bekamen Balzers auch viele Gelegenheiten über HCJB zu sprechen. Ich war beeindruckt von der Begeisterung, die Balzers an den Tag legten, wenn sie von der Missionsarbeit und ihren Freunden, den Indianern, sprachen. Sie ermutigten mich zur Mitarbeit in Quito für den Deutschen Dienst. Von dem ersten Schritt der Bewerbung bis zur Ausreise nach Quito sollten dennoch einige Jahre ins Land gehen. Im Frühjahr 1984 absolvierte ich die Bibelschulausbildung und im Dezember das Englischstudium in Whitby. Anfang 1985 übernahm mich die Deutsche Missionsgesellschaft e.V. (DMG) in Sinsheim, um mich als Missionarin in die Arbeit von Radio HCJB auszusenden. Sylvester 85 stieg ich dann „endlich” in den Flieger Richtung Südamerika. Erst ging es für zwei Semester nach Costa Rica zum Spanischsprachstudium in San José, und seit August 1986 ist Quito meine zweite Heimat geworden.

Nun bin ich schon selber einige Jahre im Lande der Inkas und habe meine Entscheidung nie bereut, als Missionarin nach Ecuador „ausgewandert” zu sein. Natürlich arbeite ich in erster Linie bei Radio HCJB und bin verantwortlich für die europäische Hörerpost und das entsprechende wöchentliche Hörerpostprogramm. Meine Aufgabe beschränkt sich aber nicht ausschließlich auf die Radioarbeit. Als Missionarin möchte ich mich auch aktiv in der Gemeindearbeit betätigen. Es ist ein Konzept von Radio HCJB durch WORT UND TAT das Evangelium weiterzugeben. Aber auch jeder vom Team ist daran interessiert sich vor Ort einzubringen, um den Menschen vor unserer Haustüre von der Liebe Jesu weiterzusagen. In den letzten Jahren war ich in der Gemeindeaufbauarbeit in einem Armenviertel südlich von Quito und in der Mitarbeiterschulung tätig. Durch Missionsspenden aus Deutschland konnten wir dort Menschen medizinische Hilfe ermöglichen. Über die lokale Gemeinde in Cutuglagua konnten wir Gelder für Soforthilfe bei Erdbeben oder Hochwasser weiterleiten, Kinderbibelschulen, Ausflüge und Weihnachtsfeiern für die Kleinen aus dem Dorf gestalten. Unser nächstes Projekt in meiner neuen Gemeinde ist die Gründung einer Frauenarbeit. Die Kombination von Radio- und Gemeindearbeit macht mir viel Spaß und ist mir sehr wichtig.

Aber ich arbeite nicht 24 Stunden am Tag! Ich kann mich auch genauso gut mit einem guten Buch in meiner Hängematte vergessen oder meinen schwarzen Kurzhaardackel „Maximillian von Oppermann” nach Strich und Faden verwöhnen. Ich genieße die Aussicht auf die Berge und Schneevulkane von Ecuador, kann mich immer wieder neu begeistern an der Vogelwelt, die sich alleine in meinem Garten breitmacht. An den roten Hibiskusblüten tummeln sich oft die kleinen smaragdfarbenen Kolibris. Trotz der vielen wirtschaftlichen und sozial-politischen Probleme in Ecuador, haben wir ein herrliches Fleckchen Erde. Aber das werden Sie schon mitbekommen, wenn Sie unsere Sendungen hören.

»Land und Leute« am Dienstag ist ein Programm in dem Sie etwas aus dem Leben in Ecuador erfahren können. Moderiert wird es von Dorothea Klaue. Falls Sie noch nicht zur großen Hörerfamilie von HCJB gehören, dann schreiben Sie mir einfach an unsere Adresse in Quito. Ich schicke Ihnen gerne Informationen zu. Vielleicht hören wir uns ja am Montag zur Hörerpostsendung?

Iris Rauscher
Fotos: © HCJB
www.andenstimme.org

Aus RADIOJournal 11/1998

• Der Bau eines neuen Großflughafens für Quito sorgt bis 2002 für das Ende der Kurzwellengeschichte von Radio HCJB ("Die Stimme der Anden") aus Pifo. Der protestantische Missionssender war seit 1951 erstmals auf Sendung und soll nun weichen, da die Sendeanlagen den Flugverkehr stören werden. Die Radiomission verliert eine Anlage von elf Sendern und 32 Antennen. Das definitive Sendeende ist jedoch noch offen. (RADIOJournal 7/1997)

• 45 Jahre Deutsch aus Quito: Am 13. August 1998 feiert das deutsche Programm von Radio HCJB in Ecuador seinen 45. Geburtstag. Aus diesem Anlass vergibt der Sender einen wunderschönen Wimpel; und in diesem Jahr besteht die sechsteilige QSL-Serie aus wundervollen tropischen Vogelmotiven.