Rundfunk in Südtirol
Infopage

Radio Quarta Dimensione

Radio Quarta Dimensione (Vierte Dimension) gehörte zu den ersten Pionieren unter den italienischen Sendern in Südtirol. Nach Radio Bolzano Dolomiti war es die zweite Radiostation in Bozen und zählte damit zu den Pionieren in Südtirol überhaupt. Zu den Gründern gehörten der Radiotechniker Giuseppe Russian und der Bankbeamte Francesco Carravieni. Sie gründeten den Sender mit einem ersten Studio in der Biviostraße. Beide hatten vorher keinerlei Erfahrung bei anderen Radiosendern gesammelt.

Bereits im Juni 1976 wurden versuchsweise mit selbst zusammengestellten Anlagen die ersten Sendungen ausgestrahlt. Nach und nach wurden dann professionellere Sendeanlagen gekauft und ab September 1976 ein regelmäßiges Programm von Mittag bis etwa um Mitternacht gesendet.

Anfangs betrug die Sendeleistung etwa fünf Watt, nach sieben Monaten 20 Watt und nach drei Jahren konstant 100 Watt. Am 2. September 1976 wurde der Sender auch beim Presseregister des Landesgerichtes in Bozen eingetragen.

Zum Sender, der am Beginn noch hobbymäßig von den Gründern betrieben wurde, gesellten sich unmittelbar nach Eröffnung - wie auch bei vielen anderen Radio-Pionieren - freiwillige Mitarbeiter, die das Programm mitgestalteten. In den ersten Monaten des Jahres 1977 erfolgte der Umzug in die Sparkassenstraße, wo der Sender bis zum Schluss seinen Sitz hatte.

Zu Beginn wurde kein externer Umsetzer eingesetzt, sondern nur über eine Antenne, die sich auf dem Dach des Hauses befand, das Programm verbreitet. Im Gründungsjahr war der Sender nur in der unmittelbaren Umgebung hörbar; nicht einmal die Stadt Bozen konnte vollständig abgedeckt werden. Kurz nach dem Umzug in die Sparkassenstraße wurde der erste Umsetzer auf dem Monte Rosso errichtet. Der Empfang wurde südlich auf das Unterland und im oberen Etschtal in Richtung Meran ausgedehnt. Das Eisacktal bis Brixen wurde erst um 1980 und in den Jahren danach abgedeckt.

Das Musikprogramm wurde zu Beginn aus dem persönlichen Schallplattenrepertoire von vielen freiwillen Mitarbeitern gestaltet, ohne die der Sender kaum existiert hätte. Wunschsendungen, bei denen auch Widmungen durchgegeben wurden, erfreuten sich - wie auch bei den meisten anderen Radiostationen in Italien - besonderer Beliebtheit. Insgesamt war der Sendeer allerdings auf keine spezielle Zielgruppe ausgerichtet.

Nachrichten wurden von Beginn an gesendet; zunächst bestanden sie vor allem in auszugsweise vorgelesenen, oft auch zusammengefassten Zeitungsartikeln, die morgens und mittags gesendet wurden. Erst in den frühen achtziger Jahren wurde drei bis viermal am Tag ein Nachrichtenblock in der Länge von etwa sieben bis 15 Minuten gesendet. Eine Besonderheit im Programm ab etwa 1978 waren Direktübertragungen von Eishockeyspielen.

Radio Quarta Dimensione war von Anfang bis zum Ende immer ein rein italienischer Sender. Zeitweilig wurden allerdings auch Werbespots auf Deutsch gesendet.

Die Werbeaqusitation erwies sich zu Beginn des Sendestarts als schwierig. Im ersten Jahr blieb die Anzahl der Werbekunden nahezu homgen und bestand vorwiegend aus rund 20 Geschäftsleuten, die dem Sender die Treue hielten.

Unter den italienischen Pionieren zählten die Betreiber von Radio Quarta Dimensione zu den ersten, die in Italien auch Konzerte organisierten. Stars wie Umberto Tozzi oder Matia Bazar traten aufgrund der Initiative von Radio Quarta Dimensione seit Beginn der 80er Jahre in Bozen auf, zu einer Zeit, als solche Konzerte in Italien noch rar waren.

Eine einschneidende Veränderung erlebte der Sender mit dem Eintritt von neuen Mitgliedern zu Beginn der 80er Jahre. Diese stiegen zu einem Zeitpunkt ein, als der Sender sich gerade etabliert hatte. Allerdings wollten sie das Programm für politische Zwecke umgestalten. Diese Entwicklung leitete das Ende des Senders ein, weil darüber keine allgemeine Übereinkunft mehr unter den Mitgliedern erzielt werden konnte.

Ab dem Jahr 1982 verbreitete Radio Quarta Dimensione das Programm des gesamtstaatlichen Rete 105. Radio Quarta Dimensione existierte unter dieser Bezeichnung als Sender noch bis zum Mai 1984. Danach sendete Rete 105 unter der eigenen Stationskennung und die Gesellschaft von Radio Quarta Dimensione wurde aufgelöst.

Sendebeginn: Juni 1976
Ende der Sendungen: Mai 1984
Sitz: Biviostraße (Juni 1976 bis Anfang 1977)
Sparkassenstraße (Anfang 1977 bis Mai 1984)

Reiner Palma
Aus RADIOJournal 11/2004
 


Radio Südtirol
(auf 101,3 und 105,0 MHz
in Südbaden gut zu empfangen) hat seine Sendungen Richtung Norden eingestellt. Auch der Sender Schwarzenstein soll außer Betrieb sein. Im Großraum München sind seitdem nur noch Radio Tele Zirog (103,4) - Radio Tirol (105,4) und Radio Tele Trans Alpin (106,2) gut zu empfangen. (RADIOJournal 1/1990)




• Bis Ende Mai soll am 3418 Meter hohen Freiger in den Stubaier Alpen die 20 Kilowatt-Sendeanlage für Radio Transalpin fertiggestellt sein. Ab dann wird das Programm für Nordtirol und Süddeutschland in Stereo ausgestrahlt. Zugleich entsteht derzeit am 2433 Meter hohen Helm im Gebiet von Sexten an der Osttiroler Grenze eine neue Kleinsenderanlage. Sie soll das Programm von Radio Transalpin zusätzlich nach Osttirol, sowie nach Kärnten bis zum Wörthersee ausstrahlen. Die Hauptredaktion zieht von Lana nach Ratschings bei Sterzing um.
(RADIOJournal 1/1990)




Roland Huber, Betreiber der Sendeanlagen am Schwarzenstein (Südtirol eins) hat in einem Verfahren vor dem Brunecker Bezirksgericht gegen Antenne Bayern die Oberhand behalten. Der Privatsender hatte einen Anfrag auf einstweilige Verfügung gegen die Benutzung der Frequenz 101,3 MHz im Großraum München durch Südtirol eins gestellt. Der Brunecker Bezirksrichter kam zu dem Schluss, dass Antenne Bayern bereits die Frequenz 105,2 MHz belege. Eine Störung auf der ebenfalls beanspruchten 101,3 sei daher nicht gegeben. Südtirol eins nahm inzwischen eine Frequenzkorrektur vor und sendet in Richtung Süddeutschland nun auf 101,3 MHz, so wie es bereits 1989 für den Gardasee geplant war.
(RADIOJournal 1/1990)



• Campingplätze
in Südtirol

Trekking Südtirol
Campingkatalog...