Rundfunk in Südtirol
Infopage

Radio Duplago

Lediglich etwas mehr als drei Jahre war Radio Duplago aus Toblach on air. Der Sender startete 1987 sicherlich zu spät, um sich noch etablieren und langfristig als Radiostation in Südtirol bestehen zu können. Das Inkrafttreten des Mammi-Gesetzes bedeutete letztendlich auch für Radio Duplago das "Aus", da man zu diesem Zeitpunkt zu klein und nicht finanzkräftig genug war, um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen und notwendige Investitionen zu tätigen.

Zum Sendestart im Jahr 1987 war Radio Duplago lediglich im oberen Pustertal zu hören, vor der Einstellung der Sendungen auch in Bruneck und im Antholzertal. Eine weitere Ausdehnung des Sendegebietes, die notwendig gewesen wäre, um längerfristig zu existieren, war 1990 nicht mehr möglich, da keine freien Frequenzen mehr zur Verfügung standen. Radio Duplago sendete auf 99,6 und 105,5 MHz im oberen Pustertal (Silian bis Olang).

Das Programm von Radio Duplago bestand aus einem 90 Prozent deutsch- und 10 Prozent italienischsprachigem Anteil, wobei das italienische Programm von Angela, der Korrespondentin einer italienischen Tageszeitung sowie Sergio Pasini, einem Fotografen aus Toblach gestaltet wurde. Die Sendung hieß »Noi e il mondo«. Einmal die Woche machte die Jugendgruppe Toblach eine Sendung für junge Leute mit dem Titel »Locker vom Hocker«. In den Wintermonaten übertrug Radio Duplago live die Eishockey-Spiele der Serie C aus dem Eisstadion in Toblach.

Nachrichten- bzw. Journalprogramme wurden täglich gesendet, von 10.00 bis 10.30 Uhr die »Antenne Aktuell«, von 12.30 bis 13.00 Uhr das »Mittagsradio« und von 18.00 bis 19.00 Uhr das »Abendstudio« (außer sonntags). Mittwochs ab 18.45 Uhr lief die Hörerwunschsendung »Popcorn«. Musikprogramme bei Radio Duplago waren der »Hitcocktail«, das »Musikkarussel« und ab 19.30 Uhr der »Nachtexpress - mit Musik durch die Stadt«.

Sendestart: 20. Juli 1987
Sendeschluss: 31. Oktober 1990
Sitz: Toblach, Gustav-Mahler-Straße 38
Eigentümer/Inhaber: Alexander Lanz

Reiner Palma
Fotos: © Archiv Reiner Palma


• Die Diözese Bozen-Brixen hat den Privatsender BLF (Burggräfler Landfunk)
in Meran gekauft. Dies bestätigte Christian Chindamo von Witkenberg, der bisherige Eigentümer des Schlagerradios BLF.  Die Diözese Bozen-Brixen erwirbt mit dem Kauf von BLF nach Radio Grüne Welle (RGW) und dem italienischsprachigen Kirchensender Radio Sacra Famiglia bereits die dritte Radiostation in Südtirol. BLF deckt mit seinen Frequenzen unter anderem die von RGW kaum erreichbaren Gebiete Passeier- und Ultental ab. 

Der Vertrag mit der Dözese sei unterschrieben, die Übernahme des Senders trete am 8. Oktober in Kraft, erläuterte Chindamo. Er habe sich für die Diözese als Käufer entschieden,  weil er BLF bei der Kirche
in besten Händen wisse. Neben RGW hätten sich auch andere Stationen aus Südtirol, unter anderem das österreichische Radio Maria, das auch in Brixen ein Sendestudio betreibt, um den Sender bemüht. Das Programm der Station werde mit Ausnahme weniger Sendungen eigenständig sein, kündigte Chindamo an. Wie aus Kreisen der Diözese zu erfahren war, wird BLF
das neue Stadtradio für Meran mit Sitz und unter der Führung der Pfarre St. Nikolaus Meran. 

Chindamo, der ein Pionier im Südtiroler Privatrundfunk ist, will sich in Zukunft  internationalen Medienprojekten  widmen. In den 70er-Jahren hatte Chindamo das damals erste rein deutschsprachige Privatradio „Freie Südtiroler Welle“ gegründet. Heute
ist er Präsident des Landesrundfunkbeirates und von ART, der Vereinigung der Südtiroler Privatradios im Südtiroler Kaufleuteverband. 

(RADIOJournal 10/2002)