Radioarchiv

 Memories aus 20 Jahren RADIOJournal

25 Jahre Evangeliums-Rundfunk in Österreich

Der Evangeliums-Rundfunk (ERF) in Österreich wurde 25 Jahre alt. Am 5. August feierte das zehnköpfige Team mit Hörern und Freunden ein Jubiläumsfest. 

1972 hat der ERF in Österreich eine Geschäftsstelle eingerichtet, am 12. September 1981 einen eigenen Trägerverein gegründet. Renatus Czeskleba war ab 1976 Leiter der österreichischen Geschäftsstelle. Ab 1983 sendete der ERF Österreich über Sender aus Italien und Ungarn, sowie 1983 bis 1989 täglich 30 Minuten abends über Radio Valcanale aus Italien. Die ersten Sendungen wurden 1983 im Villacher Studio produziert. Wenig später kam der Umzug in das „Haus in der Sonne“ in Perchtoldsdorf bei Wien, wo der Evangeliums-Rundfunk Österreich bis heute beheimatet ist.

1990 zogen die ersten Mitarbeiter des internationalen Partners Trans World Radio (TWR Europa) beim ERF Österreich ein. Nach der Wende engagierte sich TWR Radio intensiv beim Aufbau von lokalen Zweigen in den Reformstaaten, um die bisher aus dem Ausland kommenden Sendungen möglichst rasch in inländische Verantwortung zu übergeben. Eine wesentliche Hilfe sollten hier Mittelwellensendungen aus Albanien werden, wo tägliche Sendeleisten in osteuropäischen Sprachen eingerichtet wurden.

Ein geschichtliches Bild mit Mitarbeiter und Vorstand (von links): Winfried Barowski, Ingrid Heinzelmeier, Arthur Parizek (†), Karl-Helmut Hippel, Renatus Czeskleba und Werner Krömer.

Obwohl es mit dem Privatfunk in Österreich sehr lange dauerte, hat man diese Perspektive beim ERF nicht aufgegeben. Ein nahe liegender Partner war in den letzten Jahren der ERF Südtirol, der auch ins österreichische Bundesland hineinreicht. Nach der Zusammenfassung nicht länger lebensfähiger christlicher Kleinsender in Südtirol als „ERF Südtirol“ hatte man das Sendegebiet im Dezember 1990 durch die Frequenz 102,2 MHz auf den Großraum Innsbruck / Nordtirol ausgeweitet. Unter dem Stichwort der „Tirolisierung“ begannen dann Österreicher und Südtiroler mit der Konzeption und Produktion eines 24-stündigen Programms für das Tirol beiderseits der Grenze. Der österreichische Evangeliums-Rundfunk verstärkte seine Präsenz im Westen des Landes und richtete in Innsbruck, Nordtirol, ein Produktionsstudio für grenzüberschreitende UKW-Sendungen ein.

Dazu kamen weiterhin Kooperationsmodelle mit säkularen Sendern. Ab dem 6. Januar 2002 konnte der ERF Österreich zwei Stunden wöchentlich bei einem Sender in Salzburg senden, die aber wieder eingestellt wurden.

Zum 1. April 1993 bekam auch der ERF Österreich eine tägliche halbe Stunde auf Mittelwelle 1395 kHz, die unter dem Namen „Radioperspektive“ bekannt wurde. Die neue Programmschiene sollte Hörerinnen und Hörer im Südosten des deutschen Sprachraums eine bessere Empfangssituation bieten als die traditionelle Mittelwelle Monte Carlo 1467 kHz, deren Empfang sowohl durch Gleichkanalstörungen aus der Ukraine und durch den ORF-Sender Wien-Bisamberg auf 1476 kHz litt. Daneben produzierte der ERF Österreich immer auch weitere Zulieferungen zum internationalen ERF Programm.

Nach 1.700 Sendungen musste Radio Tirana im Oktober 1997 aus finanziellen Gründen aufgegeben werden. Die Radioperspektive hat heute einen festen Sendeplatz bei ERF Radio, das über die Mittelwelle Mainflingen 1539 kHz und über den Satelliten Astra ausgestrahlt wird. Zudem gibt es ERF Radio in rund 300 Orten Österreichs im Kabel. Derzeit bewirbt sich der ERF mit seiner Leiterin Tanja Dietrich-Hübner um eine UKW-Frequenz in der Hauptstadt Wien.

Bild oben (von links, vorne): Die ERF-Crew - Christian Veith, Elfi Fischanger, Barbara Giermeier (hinten): Imo Trojan, Tanja Dietrich-Hübner, Wolfgang Lüttenberger und Georg Trummer.

Fotos: © ERF
www.erf.at

Aus RADIOJournal 8/2006