Radioarchiv

 Memories aus 20 Jahren RADIOJournal

Neues Lokalradio
für Dahme, Oder, Spree - Sender KW

So dicht der Radiomarkt in der Hauptstadt auch ist, die Menschen in den angrenzenden Brandenburger Regionen fühlen sich oft von den Berliner Stationen nicht richtig bedient. Die starke lokale Identität ist auch rund um die Wiege des Rundfunks in Königs Wusterhausen zu spüren. Was lag also näher, als auch hier regionales Radio zu etablieren. Konzeptionell entstand die Grundidee in der Stiftung Funkerberg, die sich um die Bewahrung des rundfunkhistorischen Erbes bemüht. Auch wenn es personelle Überschneidungen bei den Gesellschaftern des Radios und Mitgliedern der Stiftung gibt, haben doch beide im engeren Sinne nichts miteinander zu tun. 

Geschäftsführerin Cornelia Gödecke, deren Hartnäckigkeit und vielfältigem Engagement der nun erfolgte Sendestart maßgeblich zu verdanken ist, blickt auf ein turbulentes Jahr zurück: „Als die mabb die von JAM FM früher genutzten Frequenzen neu ausgeschrieben hatte, stellten wir unterstützt von Goldmedia den Lizenzantrag. Dass wir aus rund 30 Bewerbern schließlich den Zuschlag bekommen hatten, erfüllte uns mit Stolz und Zuversicht.“

Wichtig ist für Cornelia Gödecke, dass der Sender Stück für Stück wächst und weiter ausgebaut wird. „Unsere Stärke ist die ausgewiesene Lokalkompetenz vor Ort. Wir machen Radio für die Leute zwischen Strausberg, Frankfurt/ Oder, Lübben und Zossen, berichten darüber, was bei ihnen vor der Haustür passiert.“ Dies sollte sich auch bereits im Namen spiegeln. Königs Wusterhausen als Wiege des deutschen Rundfunks, im Volksmund KW abgekürzt, wurde daher schnell Namensbestandteil des Senders, der unweit des historischen Sendemastes 17 aus dem Kleingewerbegebiet in Wildau sendet. Auch die Investoren sind - wenngleich teilweise international tätig - alle in der Region verankert und halfen mit ihren Kontakten sowie Rat und Tat bei den Vorbereitungen für den Sendestart, die seit Ende Juli auf Hochtouren liefen. Im Bild: Geschäftsführerin Cornelia Gödecke (links) im Gespräch mit Morgenmoderatorin Stefanie Fiedler und Volontär Reinhard Hucke; oben: Großer Andrang im Studio um die Morgenmoderatoren Ralf Hohn und Stefanie Fiedler.

Los ging es am 1. September 2005 um sechs Uhr zunächst mit der Morgensendung »Hellwach«, die bis 10.00 Uhr von Ralf Hohn (vorher unter anderem bei der Hitwelle in Erding) und Stefanie Fiedler (zuvor bei Star FM) moderiert wird. Zur vollen Stunde gibt es die Nachrichten von der Netzeitung, die für die Region entsprechend aufbereitet werden, zur halben Stunde eigenproduzierte Regionalnachrichten. Darüber hinaus sind im laufenden Programm von Sender KW jede Menge Veranstaltungstipps und Berichte aus der Region um Dahme, Oder und Spree zu finden. 

Über 5000 Titel stehen Sender KW zur Verfügung, die gespielte Bandbreite reicht von aktuellen Pophits, Klassikern und Oldies bis hin zu deutschen Titeln, darunter vor allem Ost-Klassiker von Bands wie Keimzeit, Karat, den Puhdys oder Ute Freudenberg. Gespannt wartet das zehnköpfige Team, darunter zwei Volontäre, nun auf die weitere Entwicklung von Sender KW, der eine Lokalradio-Erfolgsstory werden will.

Stefan Förster
Fotos: © Stefan Förster
www.sender-kw.de

Aus RADIOJournal 9/2005