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SWR-Korrespondent Arthur Landwehr erhält deutsch-amerikanischen Radio-Preis der RIAS BERLIN KOMMISSION

Arthur Landwehr, SWR-Hörfunkkorrespondent in Washington D.C., wird mit dem 1. Radio-Preis 2005 der RIAS Berlin Kommission ausgezeichnet. Der 47-Jährige erhält die Auszeichnung für seine Analysen über die Bedeutung der Religion in der amerikanischen Gesellschaft. Diese hat er - neben vielen anderen Beiträgen - für den wellen- und medienübergreifenden SWR-Schwerpunkt »Deutschland - USA: Notizen einer Partnerschaft« produziert.

In sechs Reportagen hatte sich Landwehr im Vorfeld der US-Präsidentenwahl 2004 unter anderem mit Religion und Konsum („Welches Auto würde Jesus heute fahren?“), dem ungenierten Bekenntnis zur Religiosität in der Öffentlichkeit („Tischgebet im Restaurant“), der Selbstfinanzierung der Kirchengemeinden nach wirtschaftlichen Regeln und dem Einfluss der Religion auf die Politik des Weißen Hauses auseinander gesetzt. 

„Die Beiträge zeichnen sich durch klare unvoreingenommene Darstellung und hohe Informationsdichte aus“, so das Urteil der internationalen Jury der RIAS Berlin Kommission. Weiter heißt es in der Preisbegründung: „Die Jury würdigt mit der Auszeichnung Arthur Landwehrs zugleich die Bemühungen des SWR, vor der Präsidentenwahl 2004 seinen Zuhörern auf allen Wellen in zahlreichen Einzelbeiträgen aus unterschiedlichster Sichtweise ein besseres Verständnis Amerikas und der Amerikaner zu ermöglichen.“ 

Da der SWR die meisten Beiträge des Schwerpunkts »Deutschland - USA: Notizen einer Partnerschaft« in einem Online-Special abrufbar gemacht und die User zur Nutzung weiterführender Informationen angeregt hat, spricht die internationale Jury der RIAS Berlin Kommission dem Internetportal des SWR eine „Internet Special Commendation“ zu. In diesem Zusammenhang bezeichnet die Jury die dort abrufbaren Beiträge des SWR3-Reports »Deutschland - Amerika« als vorbildlich.

Arthur Landwehr fühlt sich durch die Auszeichnung mit dem RIAS-Radiopreis sehr geehrt: „Ich empfinde das als Höhepunkt meiner Arbeit als SWR-Auslandskorrespondent in Washington und als Verpflichtung für die weitere Berichterstattung. Mein Dank gilt der Jury und den Redaktionen, mit denen ich täglich zusammenarbeite. Vor allem aber danke ich den Menschen hier in den USA, die mir ihre Geschichten erzählt haben, und denen ich die Erfahrungen verdanke, die meine Berichte und Reportagen zum Leben bringen.“

Arthur Landwehr kam nach einem Deutsch- und Geschichte-Studium in Freiburg im Breisgau sowie dem Studium von Communication Arts in Pensacola, Florida, USA, 1984 zum damaligen Südwestfunk (SWF), für den er als Reporter, Redakteur und im Studio Freiburg tätig war. 1990 wechselte Landwehr als Redakteur in die Abteilung Politik, Wirtschaft und Gesellschaft des SWF. Vier Jahre später übernahm er die Funktion des Pressesprechers und die Leitung der Abteilung Unternehmenskommunikation und Marketing beim SWF und späteren SWR. Seit 1999 berichtet Arthur Landwehr als SWR-Hörfunkkorrespondent für den SWR und die ARD aus der US-amerikanischen Hauptstadt Washington D.C.

Landwehr teilt sich den 1. Radio-Preis mit Monika Müller, die unter dem Titel »Berlin Impressions« für den nicht-kommerziellen US-amerikanischen Senderverbund NPR mehrere Beiträge über das Leben in Deutschland, insbesondere Berlins, nach dem Fall der Mauer produzierte. Die Auszeichnung würdigt insbesondere die ungewöhnliche Stilform, der eine emotionale Einheit von Text und Musik gelingt. In den kurzen Feuilletons verbinden sich sensible Alltagsbeobachtungen mit Poesie und feiner Ironie. Monika Müller entwickelt damit eine eigene Kategorie journalistischer Darstellung. 

Die RIAS Berlin Kommission zeichnet seit 1995 jährlich Hörfunk-, Fernseh- und Neue-Medien-Produktionen aus, die im besonderen Maße zur Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika beigetragen haben. Die Verleihung der RIAS-Medienpreise 2005 fand am 3. Juni im Roten Rathaus in Berlin statt. 

Fotos: © SWR (Kistner)
www.riasberlin.de

Aus RADIOJournal 6/2005