Radioarchiv

 Memories aus 20 Jahren RADIOJournal

40 Jahre „Lutherische Stunde”

Im 40. Jahr seines Bestehens will der deutsche Zweig der internationalen Radiomission „Die Lutherische Stunde” verstärkt neue Wege in der Verbreitung ihrer christlichen Sendungen nutzen. So werden seit einigen Wochen die Programme auch über UKW in Berlin bei Radio Paradiso und über Kabel im Offenen Kanal Bremen sowie im Bremer Umland ausgestrahlt. 

Im Jahr 1952 kaufte die amerikanische Muttergesellschaft der Lutherischen Stunde (Saint Louis im US-Bundesstaat Missouri) erstmals Sendezeit bei Radio Luxemburg, um im Nachkriegs-Deutschland lutherisch geprägte Radiosendungen zu verbreiten. Entstanden war die Lutherische Stunde in den USA im Jahr 1930 durch den Deutsch-Amerikaner Walter A. Meier, der nach 1945 in Deutschland als Berater der Amerikaner in Sachen Religion und Radio tätig war.

Zunächst wurden die in Amerika entstandenen Programme ins Deutsche übersetzt. Von 1962 an kamen diese dann aus eigener Produktion. Im Juli 1969 eröffnete Pastor Hans-Lutz Poetsch, der erste Direktor der Lutherischen Stunde, eine deutsche Geschäftsstelle. Heute wird die Radiomission von Pastor Horst Neumann (Sottrum bei Bremen) geleitet. Sowohl der Direktor als auch die Verkünder sind allesamt ehrenamtlich tätige deutsche lutherische Pastoren. 

Halbstündige Programme werden einmal wöchentlich donnerstags um 19.30 Uhr über die Mittelwelle 1440 kHz von RTL RADIO und mittwochs über Mittel- und Kurzwellen der „Stimme Russlands” ausgestrahlt.

Von Juli 1993 bis November 1995 verzichtete man auf die Ausstrahlung bei RTL RADIO, um kostengünstigere Alternativen bei Radio Minsk (Weißrussland) und ab November 1992 der „Stimme Russlands” zu nutzen. Damit war „Die Lutherische Stunde” das erste deutschsprachige Missionsprogramm, das im Rahmen des deutschen Auslandsdienstes der Stimme Russlands ausgestrahlt wurde. Bis Juni 1998 gab die amerikanische Muttergesellschaft einen Zuschuss für die Radioarbeit, zuletzt rund 67.000 Mark, die etwa ein Sechstel des deutschen Haushaltes ausmachte. Heute muss sich die Radiomission ganz aus Spenden und Kollekten aus dem Bereich des Luthertums in Deutschland finanzieren. 

Lothar Rühl
www.lutherischestunde.de

Aus RADIOJournal 8/1999