Radioarchiv

 Memories aus 20 Jahren RADIOJournal

Studio Merten: Ein Bürgerradio in NRW

Durch das neue NRW-Landesrundfunkgesetz und den Start der ersten privaten Lokalsender 1990 war endlich auch die Möglichkeit für gemeinnützigen Rundfunk, sprich Bürgerradio, gegeben. Eingebunden innerhalb des Programms der kommerziellen Lokalsender konnten nun die Bürgerradios bis zu 15 Prozent der täglichen Sendezeit ein eigenes, unabhängiges, nichtkommerzielles Programm, maximal eineinhalb Stunden täglich gestalten.

Daraufhin wurde 1991/92 das Studio Merten in Bornheim-Merten im Rhein-Sieg-Kreis aufgebaut. Studio Merten sendete erstmals am 12. März 1992 in den Abendstunden ein eigenes Programm über die Frequenzen von Radio Bonn/Rhein-Sieg. Das Programm beinhaltet seitdem Themen überwiegend aus dem Vorgebirge, dem Landstrich zwischen Brühl und Bonn. 

Mit der offiziellen Anerkennung der Landesanstalt für Rundfunk (LfR) fand die konkrete Bezeichnung „Arbeitsgemeinschaft Vorgebirgsstudio Merten e.V.” ihren Niederschlag und wurde auch als gemeinnützige Institution anerkannt.

Finanziert wurde die Studioeinrichtung überwiegend aus privaten Mitteln des Studioleiters Otto Ganser. Nur zu einem kleinen Teil kommen Zuschüsse von der LfR und zur Zeit einmal jährlich ein Förderzuschlag von Radio Bonn/Rhein-Sieg sowie Mitgliedsbeiträge und manchmal auch Spenden.

Das Besondere am Bürgerradio ist die Möglichkeit, dass sich jeder Bürger an der Gestaltung einer Radiosendung beteiligen kann; leider ist das bis zum heutigen Tage viel zu wenig bekannt. Fachliche Anleitung, Schulung und Betreuung bis zum sendefähigen Programm gehört zu den Grundaufgaben eines Bürgerradiostudios.

Das Bürgerradio „Studio Merten e.V.” mit dem »Vorgebirgsmagazin” ist donnerstags von 21.04 bis 22.00 Uhr über Radio Bonn/Rhein-Sieg auf 98,9 MHz und zusätzlich im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis auf 91,2 und 107,9 MHz zu hören. Weltweit ist das Programm des NRW-Lokalsenders auch als Livestream im Internet abrufbar: www.radio-bonn.de

Otto Ganser
Fotos: © Otto Ganser
www.studiomerten.de

Aus RADIOJournal 4/1999