Radioarchiv

 Memories aus 20 Jahren RADIOJournal

„Der Ton. Das Bild. Die Bayern und ihr Rundfunk 1924 - 1949 - 1999” 

Aus Anlass des fünfzigsten Geburtstages des Bayerischen Rundfunks präsentierte das Haus der Bayerischen Geschichte zusammen mit dem BR-Archiv eine Ausstellung zu 75 Jahren Rundfunk in Bayern. Diese fand vom 22. Juli bis 17. Oktober im Verkehrsmuseum in Nürnberg statt (zuvor in München). 10.000 Besucher, darunter mehrheitlich Gruppen aus Schulen und Fortbildungskursen, fanden sich ein.

Am 30. März 1924 startete die „Deutsche Stunde” mit regelmäßigen Hörfunksendungen, die bald schon über eine Stunde hinausgingen. Aus dieser Zeit waren Pioniergeräte, wie der „Loewe OE 333” zu sehen. Eine Auswahl von Volksempfängern aus der NS-Zeit, ein paar Vitrinen weiter, macht sehr schnell deutlich, dass man den Rundfunk (wie die Menschen) leicht missbrauchen konnte.

Am 25. Januar 1949 wurde der Bayerische Rundfunk in die Unabhängigkeit entlassen, dank der Alliierten, die uns einen Neuanfang machen liessen. Hatte „Radio Munich” (Sender der Alliierten von 1945 bis 1949) eben noch die Nürnberger Prozesse übertragen, hörte man nun mit heißen Ohren BR-Stars wie Moderator Fred Rauch zu. Bald verwöhnte den Radiofreund eine Philetta von Philips mit dem „Sound of the Fifties”...

1954 startete das Fernsehvollprogramm. Damals gab es so zauberhafte Geräte wie die „Kubatruhe”, in der Fernseher, Plattenspieler, Tonband und Röhrenradio ihren Platz fanden und einen reizvollen Anblick abgaben. Neben bizarren Möbelstücken wurde der Betrachter auch mit grafisch aufbereiteten Informationen versorgt, wie sich der BR der privaten Konkurrenz aus Lokalsendern und „Antenne Bayern” stellt. 

Seit 1985 ist das Bayerische Fernsehen über den Astra-Satelliten zu sehen. Wem mit Bildern von Satelliten weniger beizukommen ist, der konnte auf der Bayern 3-Website im Internet surfen und einen Blick via Webcam ins Studio werfen. Ein besonderes Schmankerl, wie es im Süden heißt, war ein virtuelles „Was bin ich?”. Wer vom Berufe raten müde wurde, für den gab es - Pausenzeichen der deutschen Fernsehprogramme, ein echter Nostalgiebeitrag also...

Hendrik Leuker
Fotos: © BR (Historisches Archiv)
www.br-online.de

Aus RADIOJournal 12/1999

• Genau 40 Jahre ist es her, dass das BR-Pausenzeichen "Solang der alte Peter" erstmals in voller Länge gespielt wurde. Eingeführt bei der Übergabe des Münchner Senders in deutsche Hände im Januar 1949, wurde den Hörern fast drei Jahre lang die Silbe musikalisch vorenthalten - solange, bis der Wiederaufbau des Turmes der Peterskirche beendet war. Das Pausenzeichen ist das Anfangsthema des Liedes vom "Alten Peter". Etwa 1890 kam dieses Lied nach München und wurde vom Michl Huber neugefasst. (Radio-Skala 10/1991)