Radioarchiv

 Memories aus 20 Jahren RADIOJournal

Radiofieber
ANTENNE DÜSSELDORF

Furioser Auftakt für ANTENNE DÜSSELDORF. Vier Monate erst "on the air", aber schon in aller Munde. Und so ansteckend wie ein Virus. "Wenn wir eines Tages in Taxis, Kneipen und Büros gehört werden", mutmaßte der Chefredakteur beim Start des Lokalsenders, "dann haben wir gewonnen".

Man möchte ihm nun eigentlich gern gratulieren. Denn was da über die Frequenz 104,2 über den Äther kommt, macht einfach Spaß: Ein ansprechendes Musikprogramm umhüllt frisch und fröhlich gemixte Informationen und Interviews.

ANTENNE DÜSSELDORF hatte das Glück, in eine Marktlücke zu stoßen. Neugierde und Sympathie für den ersten und einzigen Sender der Landeshauptstadt erwiesen sich in den ersten Monaten als Bonus, der anfängliche Pannen gnädig verzieh. Nun aber müssen dieser Vorschusslorbeeren zunächst einmal verdient werden. Die Radiomacher zeigen Zuversicht und haben zu Beginn des Jahres ihr ehrgeiziges Ziel formuliert: "Die Düsseldorfer sollen uns nicht mehr einschalten, weil wir neu und niedlich sind. Sondern weil wir einfach gut sind".

Kompetenz heißt das Schlagwort. Genauer: lokale Kompetenz. Immer enger wurde das Netz der nötigen Informationen geknüpft, wurden neue Quellen erschlossen, um wirklich am Puls der Stadt zu sein. Sie mit allen ihren Facetten zu zeigen. Probleme nicht auszusparen, sondern nach Lösungen zu suchen. ANTENNE DÜSSELDORF ist nicht länger ein Phantom.

Ein vorwiegend junges Team macht Radio zum Anfassen, auch zum Mitmachen. Inklusive der Möglichkeit zu erwünschter Selbstdarstellung. Und so verteilt die Prominenz, ob politisch oder gesellschaftlich, keineswegs Körbe, wenn sie vors Mikrofon gebeten wird. Eilt mit unter auch gern ins nagelneue Studio im aufstrebenden Hafenviertel. Ein wunderbar großzügiges Domizil ist es geworden, hell, luftig, mit Blick auf Schiffe und Kräne und dem Himmel ganz nah. Dazu ausgestattet mit allen technischen Rafinessen. So kommen die Mischpulte aus San Diego, und ein digitales Speichersystem hält Programme bis zu sechs Stunden fest.

Finanziert wird ANTENNE DÜSSELDORF privatwirtschaftlich. Um als Lokalsender überleben zu können, müssen Werbezeiten verkauft werden. Erlaubt sind nach dem Landesmediengesetz 12 Minuten pro Stunde. Aber unbedingt ausschöpfen will man dieses Limit nicht - damit das Programm nicht durch zu viele dominierende Werbespots bei einem Überangebot als Störfaktor empfunden werden könnte.

Was man erhofft hatte, stellte sich nach kurzer Zeit ein: Das Geschäft floriert. Verkaufsleiter Wolfgang Pistolit, verantwortlich für ein siebenköpfiges Team, zeigt Zuversicht für die Zukunft: "Wir verfügen in Düsseldorf über ein gutes wirtschaftliches Potential. Gelegentlich kämpfen wir nur noch mit der Tatsache, dass die Rundfunkwerbung als neues Medium für Werbetreibende erst noch erschlossen werden muss."

Hoffnungsvolle Bilanz des jungen Senders: "Die Resonanz bei unseren Hörern ist gut. Daher wissen wir, dass unsere Mitschung stimmt. Jetzt geht es darum, sie weiter zu verfeinern."

Übernommen aus "Lifestyle"
Zeitschrift der City Publishing Services GmbH (CPS), Düsseldorf
www.antenneduesseldorf.de

Aus Radio-Skala 3/1991

• ANTENNE DÜSSELDORF kann auch als Webradio gehört werden. Außerdem gibt es einen Podcast-Service.