RTL Radio Luxemburg Chronik

1957 bis heute

1988

1. Januar: Dr. Helmut Thoma zieht mit RTL plus nach Köln um.

4. Januar: Nach vier Jahren Wanderschaft durch die Eifel zu WDR 4 brüllt der „Rundfunktiger“ Rolf Röpke wieder ein »Guten Morgen, Deutschland!« ins Radioland. Die Rolfi-Polfi-Fans haben ihren ein wenig respektlosen und eigenwilligen Plattenkramer der 70er Jahre wieder: Er bleibt bis 1991 bei RTL RADIO.

Februar: Hubert Terheggen wird neuer Programmdirektor von Radio Luxemburg. „Das Radio kann man nicht neu erfinden“, mit diesen Worten nimmt der Holländer (in den 50er Jahren Produktionschef und Direktor des holländischen Programms von RTL) all jenen den Wind aus den Segeln, die nach seiner Amtsübernahme erwarten, dass er aus Radio Luxemburg etwas gänzlich neues macht. „Die Aufgabe des Radios war damals wie heute, so viele Hörer wie möglich ranzuschleppen, damit es für die Kunden interessant war, Werbezeiten zu buchen - nur wenn die Werbeeinnahmen stimmen, drehen sich die Plattenteller.“ Nach Terheggens Selbsteinschätzung „schafft Radio Luxemburg eine Atmosphäre, in der die Leute das Gefühl haben: Der Sprecher im Studio ist der charmante Herr von nebenan. Die Hörer müssen eine unmittelbare Nähe zum Programm spüren. Das ist genau der Punkt, in dem Radio Luxemburg etwas Besonderes ist.“ Daran soll sich unter Terheggens Regie auch nichts ändern: „Wir müssen den engen Kontakt mit unserem Publikum pflegen. Darum machen wir Radio mit Herz und Seele“. Hubert Terheggen verpasst dem RTL Hörfunk ein musikalisches Styling, das noch sympathischer als bisher unters Trommelfell geht. Bei der Ausweitung des Sendegebiets setzt er vor allem auf die kleinen Privatsender, die das RTL-Programm als Mantel ausstrahlen, in den sie ihre Regionalsendungen kleiden und auf die Einspeisung des Programms in diverse Kabelnetze. „Schließlich sind wir das älteste deutschsprachige Privatradio“. Foto: © halloRTL

Geert Müller-Gerbes, Chefkorrespondent von Radio Luxemburg und Leiter des Bonner RTL-Büros wird in einer Feierstunde im Haus des Ministerpräsidenten in Düsseldorf im Namen des Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. Das Bundesverdienstkreuz verdiene Geert Müller-Gerbes für seine langjährigen Bemühungen um die journalistische Kultur in Bonn, hob Staatssekretär Dr. Dieter Leister hervor. Weiter betonte er, Müller-Gerbes habe es verstanden, in seiner journalistischen Arbeit im allgemeinen und in der Talkshow »Bonfetti« im besonderen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Publizistik in Diskussionen um aktuelle Themen zusammenzuführen. Dadurch habe er auch komplizierte gesellschaftliche Vorgänge einer breiten Öffentlichkeit leicht verständlich serviert. Seine Sendereihe »RTL nachgefragt« hatte kürzlich Jubiläum: In der 250. Sendung befragte Müller-Gerbes den CDU-Generalsekretär Heiner Geissler.

Tommi Ohrner und Biggi Lechtermann gehen mit der neuen Mittagssendung »Is ja ‘n Ding!« wieder raus ins Radioland - eine Spielshow, in der täglich zwei Städte gegeneinander antreten. „Abwechslung ist des Lebens Reiz“ unter diesem Motto soll neue Farbe her: RTL will noch mehr als bisher der Musiksender und der Nachrichtensender mit den Moderatoren sein und jetzt ganz gezielt ein Familienprogramm ausstrahlen. Foto: © ZDF Pressebild

Jochen Pützenbacher wird zum Ressortleiter Unterhaltung ernannt.

Ab Mai führt eine bislang unbekannte Stimme durchs RTL-»Musikduell«: Stephan Offierowski, Radiomann durch und durch mit Leib und Seele. Seit 1983 bei RTL, hat der 25-Jährige schon an zahlreichen Sendungen mitgearbeitet: »Prima«, »Guten Morgen«, ein bisschen Nachrichten. Für die mittägliche Radioshow »Is ja ‘n Ding« erfand er neue Spiele und war zwischendurch noch auf der Akademie für Publizistik in Hamburg, wo er ein massives Moderationstraining genoss. „Radio ist mein Medium“, sagt der Mann mit dem schwer zu schreibenden Namen, den eines Tages Jochen Pützenbacher ansprach und zu einem Mikrofontest ins Düsseldorfer Studio einlud. Stefan Offierowski begann seine Radiokarriere mit einem Volontariat beim RTL Hörfunk, war danach als Redakteur und Moderator in Düsseldorf und Luxemburg tätig; ab 1990 Unterhaltungschef und Redaktionsleiter bei Radio Luxemburg. Anschließend moderierte er bei 104.6 RTL Berlin und arbeitete seit 1993 als Redakteur, Moderator und stellvertretender Leiter der Programmgestaltung bei ANTENNE BAYERN und freier Mitarbeiter bei N-Joy in Hamburg. Am 27. März 1996 übernahm er die Leitung der Programmgestaltung von ANTENNE BAYERN und wurde 1998 Programmdirektor. 2004 gründete er mit Partnern die Hörfunkagentur "AD-US" und war dort als Geschäftsführer tätig. Vom 1. Juli 2007 bis 2011 war Stefan Offierowski Programmdirektor bei Hit-Radio Antenne Niedersachsen in Hannover. Nach vier Jahren ist er wieder in die konzeptorientierte Radiovermarktung zurückgekehrt. 

12. Mai: Um 10 Uhr 58 steigen die ersten Signale von Radio Merkur gen Himmel. Günther Meyer und Radio Merkur-Programmchef Stephan Popper moderieren die Eröffnungssendung, und Hugo-Egon Balder präsentiert im Eröffnungszelt sein »Musikduell«. Radio Merkur strahlt - bis auf wenige eigenproduzierte Regionalteile - das Programm von Radio Luxemburg aus. Mit einem Schlag hat RTL, der „Partner für ein starkes Programm“ (so der Radio Merkur-Slogan) etwa zwei Millionen neue Hörer. Die Kooperation mit RTL - in dieser Form bislang bundesweit einmalig - soll keine Einbahnstraße bleiben. Heinz Siebeneicher moderiert sein sonntägliches Wunschprogramm künftig nicht mehr aus dem Keller seines Hauses in Reinheim, sondern aus dem Studio bei Radio Merkur. Dort können die Hörer auch ihre Musikwünsche anmelden, die dann an RTL in Luxemburg weitergeleitet werden.

Willy Knupp - seit 20 Jahren bei RTL: 1968 startet Radio Luxemburg seine erste Autofahrersendung »Kilometerstein 208« (benannt nach der Mittelwellen-Frequenz im 208 Meterband). Präsentiert wird die Sendung von Jochen Pützenbacher und einem Experten vom ADAC. Dessen Name: Willy Knupp (siehe Bild). Derselbe Willy, den Jahre später ob seines Spezialgebiets Autorennen alle Kollegen "Turbo-Willy" nennen werden. Seit gut 20 Jahren steht er nun in RTL-Diensten. 1968 lief ihm Frank Elstner über den Weg, damals noch Chefsprecher von Radio Luxemburg. "Haben Sie nicht Lust, bei uns eine Autofahrersendung zu machen - zusammen mit einem neuen jungen Moderator?" Letzterer hieß Jochen Pützenbacher. Bis 1971 trat Willy Knupp als Autoexperte in der Sendung auf, während er noch beim ADAC tätig war. Mittlerweile hatte auch das Bayerische Fernsehen spitzgekriegt, dass da in Luxemburg ein Spezialist saß. Und eines Tages bekam Willy einen Anruf aus München, ob er nicht Lust hätte, ein Magazin rund ums Auto fürs Fernsehen zu machen. Wenig später stand das ZDF auf der Matte, fragte bei Willy an, ober er denn nicht Lust hätte, eine Serie über Fotografie zu drehen. Willy ganz locker: "Dann hab ich das also auch noch gemacht." Die Sendung hieß »Mach dir ein Bild« und lief immer samstags nach »Black Beauty«. Als nächstes kam wieder Frank Elstner und eröffnete Willy, er wolle in Deutschland eine RTL-Niederlassung gründen, und Willy solle sie aufbauen. So entstand das erste Düsseldorfer RTL-Büro (dank Willys guter Kontakte im Gebäude des ADAC), bestehend aus einem Büro für Willy und einem für seine Sekretärin. Letztere hieß Ilse Philippen, heute heißt sie Ilse Pützenbacher. Einige Zeit später brauchte man ein neues, größeres Büro. RTL Düsseldorf zog um in das Haus am Kaiser-Wilhelm-Ring. Auch dieses Büro baute Willy auf, zusammen mit Max Schautzer. Als Max das Haus wieder verließ, kam Manfred Seichter, der das Studio bis heute leitet. Willy Knupp übernahm die Gesamtorganisation und anfangs auch die Moderation der Sendung »12 Uhr mittags« - Premiere: 5. Januar 1976 im "Haus der Jugend" an der B1 in Essen. An diesen Tag erinnert sich Willy, als wäre es erst gestern gewesen: "Frank stellte hohe Erwartungen an die Sendung: 'Ich will, dass um zwölf ein Ruck durch die Republik geht.' Entsprechend nervös waren wir alle." Höhepunkt der Premierensendung war der Weltmeister im Spielkartenzaubern. Insider wissen: Es gehört schon einiges dazu, einen Mann, den man eigentlich sehen muss, um seine Kunst zu verstehen, vor einem Hörfunkmikrofon zu präsentieren. Einige Jahre später, am 2. Januar 1984, startete das Fernsehprogramm RTLplus. Zwei Tage vorher rief der damalige Programmleiter Thomas Wilsch bei Willy Knupp an: "Kannst du nicht rüberkommen und Regie machen?" Und Willy machte. Anderthalb Jahre lang saß er jeden Tag von 16.00 Uhr bis Mitternacht in der Regie - vom Schreiben der Ablaufpläne bis zum "Gute Nacht"-Jingle. Heute gehört Willy Knupp bei RTLplus zur Abteilung "Unterhaltung/Eigenproduktionen". Seine Spezialität: Autos und Rennen mit denselben. Er übertrug sämtliche Rennen für den Hörfunk und seit dem Start von RTLplus auch weltweit ein Formel 1-Rennen. Trotzdem sagt er klipp und klar: "Ich bin kein Sportreporter" und unterstreicht dies mit seinen Sendungen von diversen Messen, jüngst von der Photokina. Eine tolerante Partnerin hat er - seit sieben Jahren ist Willy mit Biggi Lechtermann zusammen.
Foto: © Archiv Friedel Weiß


Chris Howland (als „Heinrich Pumpernickel“ Deutschlands beliebtester Plattenaufleger und liebevoll „Vater der Radio-Discjockeys“ genannt) übernimmt im RTL Hörfunk die neue Sonntagssendung »Rückblick« - ein Streifzug durch 40 Jahre Musikgeschichte. Zu seinem 60. Geburtstag richten RTL und R.SH (Radio Schleswig-Holstein) dem Geburtstagskind eine gewaltige Party aus: RTL-Moderator Jochen Pützenbacher und R.SH-Oldie-Spezialist Helmut Rademacher präsentieren gemeinsam „Die Oldienacht des Jahres“ mit großem Staraufgebot in der Holstenhalle Neumünster. Wer in Chris Howlands großer Zeit in aller Ohren war, hat sich nicht lange bitten lassen, zu seiner "Happy Birthday"-Fete zu kommen: The Tremeloes, The Rubettes, Dave Dee, Mungo Jerry, Sweet, The Lords und viele mehr. Rock' n' Roll wie in alten Tagen. Anfang der 50er Jahre erschien Chris Howland an der Pförtnerloge des NWDR in Hamburg. "I'm from BFN" (British Forces Network), ließ er den Empfangsherrn wissen. Er wolle mit dem "Head of your music department" reden. Der Chef ließ ihn zu sich kommen und setzte "Heinrich Pumpernickel", wie er sich später nannte, ans Radiomikrophon des Senders. Eine weise Entscheidung, denn gleich sein erster Satz ging in die Geschichte ein: "Hallo, meinar Freundar. Sitzen Sie bekwäm? Dann fangar ish arn." Das war 1954 als Chris Howland Deutschlands erster "Schallplattenjockey" wurde. Sein Vater war Redakteur der BBC. Er selbst wurde nach dem zweiten Weltkrieg ab 12. März 1948 Mitarbeiter des Armeesenders British Forces Network (BFN), später British Forces Broadcasting Service (BFBS).] Bis 1970 präsentierte er amüsant und erfolgreich zahllose Hörfunksendungen und Fernsehshows wie »Musik aus Studio B« und »Vorsicht Kamera«. Erfolge feierte Chris Howland auch als Sänger: "Fraulein" (Mai 1958) und "Das hab ich in Paris gelernt" (Mai 1959) erreichten den dritten Platz in der Hitparade. Außerdem machte er in den 1960er Jahren Film-Karriere und spielte in allen fünf Karl May-Filmen mit (zum Beispiel den Butler Archie). Chris Howland ist seit Mittwoch, 1. Dezember 2004 wieder auf WDR 4 mit der Musiksendung »Spielereien mit Schallplatten« zu hören. Chris Howland ist in der Nacht vom 29. auf den 30. November im Alter von 85 Jahren gestorben. Am 27. November lief seine letzte Sendung auf WDR 4. www.chris-howland.de

100 Mal ging bisher die neue Hörfunksendung »Besser leben mit RTL und Hademar Bankhofer« bei Radio Luxemburg über die Antenne. Dazu gratulierte RTL-Unterhaltungschef Jochen Pützenbacher dem „Mister Gesundheit“. Seit Juni gibt’s von Hademar Bankhofer täglich um 7.20 Uhr einen Gesundheits-Tip - ein Super-Service, wie ihn noch kein anderer Radiosender anbietet. Nach der RTL-Zeit präsentierte er die »hr3 Gesundheitstipps« und ist ständiger Gast im SWR Fernsehen.

Inez Lang, Doris Soler und Isabell Varell sind drei knackige Mädels, die im Herbst 1988 den Sprung ins kalte Wasser wagen und bei Radio Luxemburg ihre Moderatorenkarriere starten. Keine der drei hatte jemals zuvor nur eine einzige Radiomoderation gemacht. Ines neue RTL-Sendung »19/24« ist ein junges, freches, informatives Magazin, das in der Hauptsache 19- bis 24-jährige Hörer bedienen will. Auch Doris Soler ist in »19/24« mit den aktuellen Single-Charts, einem Büchermagazin, Quizspielen und einer Pinwand zu hören. Inez Lang moderiert heute bei Antenne Brandenburg (rbb). www.antennebrandenburg.de

Bühnenprofi Isabel Varell steht fürs Radio gleich beim ersten Mal live vor Publikum - im mittäglichen Städtequiz »Is ja ‘n Ding« und erträgt Hugo Egon Balder als Co-Moderator. Die Türen zur Gesangskarriere öffnete ihr 1979 Radio Luxemburg. Isabel Varell belegte bei einem RTL-Talentwettbewerb den 1. Platz. Jack White saß in der Jury und „entdeckte“ die Frau mit der außergewöhnlichen Stimme, die man hört und nie mehr vergisst. Ihre CDs landeten regelmäßig an den Spitzen der Hitparaden. Ihre außergewöhnliche Stimme und ihr darstellerisches Können macht sie zum Musicalstar: 1997 bekam sie die Hauptrolle im Musical "Pico" im Delphi-Theater und 1998 in "Slice of Saturday Night" im Imperial-Theater in Hamburg. Als Schauspielerin bekam sie die weibliche Hauptrolle im ARD-Zehnteiler "Das Rätsel der Sandbank". Weitere Fernsehrollen folgten. Als Moderatorin überzeugte sie 1997 an der Seite von Carlo Tiedemann in der »Aktuellen Schaubude« auf N3. 1998 wurde ihre eigene Comedy-Serie »Varell & Decker« im Abendprogramm des ZDF ausgestrahlt. Isabell Varell ist Preisträgerin der Goldenen Europa. In ihrer Freizeit schreibt sie Kinderbücher. Ab 2003 sorgt das Multitalent jahrelang mit einem eigenem Comedy-Musik-Programm für volle Häuser. Auf WDR 4 war sie im Schlager-Boulevard zu hören. 2009/2010 spielte sie als Andrea in der ARD Telenovela »Rote Rosen« mit.
www.isabel-varell.de

1989

Eine überdimensionale Geburtstagstorte ist gleichzeitig der erste Spatenstich für ein neues Sendezentrum. Seit 50 Jahren werden aus dem RTL-Funkhaus „Villa Louvigny“ Programme in alle Welt versendet. Doch das alte Gemäuer platzt förmlich aus den Nähten. Diverse Abteilungen mussten in mehrere Gebäude ausgelagert werden. In zwei Jahren soll das neue hochmoderne Funkhaus bezugsfertig sein.

Auch das gibts bei Radio Luxemburg: Der Sender hat ein Herz für Tiere
und bringt den Hörern ihren entlaufenen Hund zurück. Diesen ungewöhnlichen Radioservice weiß seit kurzem Dirk aus Neuwied zu schätzen. Ihm war seine Bobtail-Hündin Cora ausgebüchst. 35 Stunden lang trieb sie sich in Wald und Feld herum, bis sie erschöpft im Garten einer tierlieben Familie ankam. Die hörte Kristina Hertels Suchmeldung und brachte Cora zu Frauchen, Herrchen und den Kindern zurück, wo sich die Ausreißerin erst mal zehn Stunden am Stück ausschlief.

Anfang März ist Radio Luxemburg in Hannover via Kabel zu empfangen. RTL nimmt die Premiere zum Anlass, sich auf der CeBit mit einer Radio-Talkshow zu präsentieren. Talkmaster ist natürlich Geert Müller-Gerbes.

Wer in den Radioberuf einsteigen will, kommt an Radio Luxemburg kaum vorbei. Patrick Lynen bewirbt sich mit einer frechen Demokassette: „Wenn euch mein Stil gefällt, ruft mich doch einfach an“. Der 21-Jährige hat sage und schreibe schon sieben Jahre Radioerfahrung bei kleinen Privatsendern in Ost-Belgien und saß schon früh hinterm Mikrofon. Nun beglückt der Newcomer mittwochs abends und samstags morgens das RTL-Radioland und sitzt im Team der großherzoglichen Sonnenscheinfunker: „Ich will Radio machen bis ans Ende meines Lebens“. Was ihm vorschwebt, ist eine eigene Nachtsendung. Patrick Lynen startete seine Rundfunkaktivitäten im Alter von 16 Jahren bei verschiedenen Piratensendern im deutschsprachigen Ostbelgien (Radio Fantasy, Radio Benelux, Radio Telstar International). Dann arbeitete er als Moderator und Reporter für den Belgischen Rundfunk und das damalige WDR 1. Ende 1989 kam er zum RTL Hörfunk und wurde später im Auftrag der RTL-Geschäftsleitung einer der Mitbegründer von Antenne AC (damals noch ein RTL-Projekt). Anschließend war er fast zehn Jahre lang On Air Designer und Moderator bei SWF3/SWR3, dann moderierte er eine Weile »Pop&Weck« bei hr3. Auf WDR2 war er seit 2002 einer der Moderatoren für die Musikstrecken am Abend und in der Nacht. Seit Februar 2008 gehört er zum Morgenteam der Frühsendung »hr1 Start«. 2003 hat sich Patrick Lynen als Medien- und Programmberater selbständig gemacht. Seine Lynen Media GmbH arbeitet für Kunden wie RTL, VIVA, WDR und andere. Für die Deutsche Hörfunkakademie war er als Referent tätig; als Autor gibt er seine langjährigen Erfahrungen als Moderator und Coach in dem Werk "Das wundervolle Radiobuch - Personality, Moderation und Motivation" weiter. Patrick Lynen: "Was hab ich da bloß wieder angestellt?":  (Interviewgeschichte). www.lynen.de

Werbespots im Radio sollen nicht nur Kundenfänger für Kaffeeröster, Autobauer und Waschmittelhersteller sein - sie sollen auch Spaß machen. Darum lässt Radio Luxemburg seine Hörer alljährlich den beliebtesten Werbespot wählen. In diesem Jahr dürstete es die meisten Hörer nach Coca Cola.

Mehr als ein Vierteljahrhundert war sie bei Radio Luxemburg und für die Hörer zu einer „lieben Gewohnheit“ geworden. Jetzt geht sie in den wohlverdienten Ruhestand. »Nähkästchen«, »Von Haus zu Haus« und 15 Jahre lang die »Scharade« - das waren Haidys Serienstationen. Und natürlich der unvergessene Hörerroman, der über sechs Jahre lief.

Sonntag für Sonntag, von 14.00 bis 17.00 Uhr, ist der RTL-Telefoncomputer dem Verglühen nahe. Wer durchkommt, hat das Vergnügen mit dem Moderator der Sendung Günther Meyer, plaudern zu dürfen. In unzähligen Fällen - so scheint es - ist das Wunschkonzert Lebenshilfe pur und hat so manche Menschen, die lange nichts voneinander gehört hatten, wieder zusammengeführt.

30 Jahre Luxemburger Welle - RTL 92,5 feiert Geburtstag: In den zwanziger Jahren, und eine offizielle Frequenz (auf Langwelle) haben diese Sendungen ebenfalls seit 1933, als Léon Moulin und seine Freunde aus der Villa Louvigny sendeten. Nach dem Krieg strahlte man die Luxemburger Programmbeiträge innerhalb der Compagnie Luxembourgeoise de Radiodiffusion dann auf Mittelwelle aus, ehe im Oktober 1959 über die Schaffung eines eigenständigen Programms auf UKW 92,5 MHz entschieden wurde. Aller Anfang ist bescheiden: In den ersten Jahren dauerte das neue Luxemburger Programm lediglich von 18.00 bis 22.00 Uhr, erst ab 20.00 Uhr, dann um 19.30 Uhr war Nachrichtenzeit. An diese erinnert sich der heutige Chefredakteur Roby Rauchs noch recht gut: "Sie dauerten eine volle Stunde und beschäftigten sich in der Hauptsache mit internationalen Themen - was einheimische Nachrichten betrifft, so durften wir vor allem niemals auch nur eine einzige Persönlichkeit bei der obligaten Aufzählung vergessen." Allmählich erhielt man mehr Sendezeit, ein Mittagsmagazin entstand, die Morgennachrichten wurden 1970 eingeführt. Nachrichten sind auch heute ein Trumpf im Programm: Sie werden morgens von 31 Prozent der luxemburgischen Bevölkerung verfolgt, mittags von 33 Prozent und abends von 19 Prozent. Zu diesem Resultat kam eine ILRES-Umfrage, die außerdem eine bemerkenswerte Tatsache verdeutlichte: 84 Prozent der befragten Personen bescheinigen den Nachrichten bei RTL 92,5 Objektivität. Roby Rauchs: "Dementieren gehört nicht zu unseren Gewohnheiten. Recherche heißt die Devise." 26 feste Mitarbeiter und über 100 freie Korrespondenten sind für die Luxemburger Welle aktiv, ihre Arbeit drückt sich in rund 90 Sendestunden pro Woche aus. Heute ist der Ü-Wagen und das rasante Motorrad unterwegs, werden heiße Meldungen per Reportofon (ein kleiner Sender, der an die Telefonleitung angeschlossen wird) weitervermittelt, können interessante Nachrichten in Magazinsendungen vertieft und kommentiert werden. RTL Radio Letzebuerg ist der nationale, publikumsnahe luxemburger Sender mit einem buntgemischten und informativen Familienprogramm. Gesendet wird auf UKW 88,9 und 92,5 MHz, landesweit im Kabel und als Livestream. Zum Nachhören gibt es ein Audioarchiv. www.rtl.lu

Das Medium Radio lebt von Neuerungen: Bereits seit Anfang Oktober weckt Radio Luxemburg seine Anhänger mit einer gänzlich neuen »Guten Morgen«-Sendung. „Schlag auf Schlag“, so der Untertitel, präsentiert Rolf Röpke von 5.30 bis 8.00 Uhr aktuelle Schlagzeilen aus täglich wechselnden Tageszeitungen. Die Hörer müssen entschlüsseln, um welche Story es sich dabei handelt. Der bestinformierteste Zeitgenosse erhält als Anerkennung ein kleines »Guten Morgen«-Radio. Montags bis freitags von 8.00 bis 9.00 Uhr versendet Biggi Lechtermann („Radio Luxemburg ist ja bekannt dafür, dass viele Ideen ausprobiert und umgesetzt werden. Und wenn man mal in einer ausgeleierten Jogginghose vorm Mikro sitzt, stört das nicht mal den Pförtner“) unter dem Titel »Fix und fertig« Service-Tipps. Samstags ist das Programm zweigeteilt: 5.30 bis 7.00 Uhr »Guten Morgen« mit Patrick Lynen 7.00 bis 9.00 Uhr »Schlag auf Schlag« mit Geert Müller-Gerbes.

Hugo Egon Balder („Der Mann für alle Fälle“) präsentiert seit Mitte Oktober als „Radio-Zocker“ werktäglich von 12.15 bis 14.00 Uhr die RTL-»Casino-Parade«, in der er sich 105 Minuten lang als Moderator, Musiker und Witz-bold so richtig austoben kann. Nicht nur Hugo in seinem geschniegelten Gigolo-Outfit ist eine Sehenswürdigkeit - sondern die ganze Sendung mit der Pepe Delgardo Band (die Jungs sind jeden Tag dabei), Stargästen und bunten Spielereien. Pro Woche ist ein Brautpaar Kandidat der Sendung. Die glücklich Verliebten können einen stattlichen Zuschuss zur Hochzeitsreise gewinnen. Ganz neu ist die Ideee nicht: Die Kollegen des französischen RTL-Programms in Paris treiben das Spiel schon seit zwölf Jahren überaus erfolgreich - ebenfalls zur Mittagszeit. Hugo Egon Balder begann seine Karriere 1967 mit der Gründung der Rockband "Birth Control". Bis 1973 verdient er seinen Lebensunterhalt ausschließlich als Schlagzeuger, Komponist, Texter und Arrangeur. Er veröffentlicht eine LP sowie mehrere Singles und landet 1985 mit "Erna kommt" einen Hit (Der Schlager stammte aus der damaligen DDR und wurde von Wolfgang Lippert gesunden. Das westdeutsche Remake sang Hugo Egon Balder). Seine Theaterlaufbahn beginnt 1973 mit dem Kabarettprogramm »Musikalischer Kitsch« am Schiller-Theater in Berlin. Von 1985 bis 1988 gehört Hugo Egon Balder neben Harald Schmidt zum Lore und Kay Lorentz "KOM(M)ÖDCHEN" in Düsseldorf. 1979 kommt er zu Radio Luxemburg und moderiert unter der Regie von Frank Elstner so erfolgreiche Radioshows wie »RTL 12 Uhr Mittags«, »Mahlzeit« und »Casino Parade«. Als Schauspieler wirkt er in verschiedenen Kino- und Fernsehfilmen mit. Balders erste TV-Unterhaltungsshow (»Vorsicht Musik«, ZDF) moderiert er zusammen mit Frank Zander. Daran schließen sich die »Rückshow« (ZDF), »Alles Nichts Oder« (mit Hella von Sinnen für RTL, nach einer mit Jacky Treksler ausgetüftelten Show-Idee), »Tutti Frutti« (RTL-Quotenknaller der frühen 90er) und die »Witzewelle« (RTL) an. Seit Oktober 1993 ist Hugo Egon Balder Executive Producer der mit mehreren Fernsehpreisen ausgezeichneten Comedyshow »RTL Samstag Nacht«. Im April 1995 startet er auch als Executive Producer von Frank Elstners Unterhaltungsshow »April, April«. Im Sommer 1997 dreht Balder seinen ersten Film als Regisseur, die RTL-Komödie "Silvias Bauch", und ab September 1998 präsentiert er die neue RTL Samstagabend-Show »Fata Morgana - Die wüste Orientshow«. Die Blütezeit des Rock 'n' Roll als Schlagzeuger kommt wieder packend rüber in dem Hörbuch "Treibstoff" von James Robert Baker, das von Hugo Egon Balder gesprochen wird. "Treibstoff" führt den Zuhörer in die frühen 60er-Jahre und erzählt die Geschichte des Radionachtfalkens Scott Cochran, der sich mit dem obskuren Musikproduzenten Dennis Contrelle anfreundet. Der berühmt berüchtigte Humorist Hugo Egon Balder moderierte und produzierte von 2003 bis 2011 das von SAT.1 ausgestrahlte Comedy-Quiz »Genial Daneben«.

Die Löwenverleihung 1989 geht in die Geschichte der Westfalenhalle ein. Sänger und TV-Star David Hasselhoff kommt mit dem echten „KITT“ in die Arena gerollt (mit dem Wagen wurden 28 „Knight Rider“-Folgen gedreht). Gleich zwei Trophäen darf der Hühne in Empfang nehmen: Von Jack White bekommt er eine Platin-Schallplatte für 500.000 verkaufte Tonträger und von Jochen Pützenbacher den Goldenen Löwen. Seinen Erfolgssong „Looking For Freedom“ widmet er anschließend werbewirksam den Flüchtlingen aus der DDR. Foto: © Andreas Kramer

Patrick Lynen versprüht seinen jugendlichen Charme in der Abendschiene »19/24«, als Vertretung von Stephan Offierowski im »Musikduell« und in der »Musikparade«. Neu im RTL-Moderatorenbiotop ist Christian Spanik. Er talkt sich Samstag für Samstag durch die Sendung »Is ja ‘n Ding!«. Nebenbei schreibt er Drehbücher und EDV-Publikationen. Heute ist er als Medienjournalist gefragt und hat sich mit seiner Firma netproducer selbständig gemacht. www.netproducer.de

Zwei neue Partnerstationen nehmen den Sendebetrieb auf: FR1 in Freiburg und Radio ES in Esslingen mit RTL als „Mantelprogramm“ und den darin eingestreuten Regionalteilen. Damit hat Radio Luxemburg breite Hörerkreise in Baden-Württemberg erschlossen.