RTL Radio Luxemburg Chronik

1957 bis heute

1979

8. Januar: Start der wöchentlichen Club-Sendung »hallo RTL« mit Biggi Lechtermann. Biggis Karriere begann am 8. März 1960 in Gütersloh, bevor sie zum ersten Mal ihre eigene Sendung bei RTL mit Bauchkribbeln durchleidet: 30 Monate Ausbildung bei Bertelsmann, dem größten Medienkonzern Europas, zum Industriekaufmann. Von dort geht es zu halloRTL und dem Radioclub, der inzwischen fast 100.000 Mitglieder hat. Ihr "Freischwimmer" ist der RTL-Musiktrain, gefolgt vom »Liederlotto« im Sommer 1983. Die Sendung war eigentlich als Sommerfüller gedacht, hat sich aber schnell ein großes Stammpublikum erobert. Bis Ende 1985 moderiert Biggi Lechtermann das »Liederlotto« allein, dann wechselt sie sich mit Ulla Norden ab. Fast gleichzeitig mit dem »Liederlotto« bietet ihr das ZDF eine Moderation im Ferienprogramm an. Bei der RTLplus-Premiere am 2. Januar 1984 ist Biggi als Pionier dabei: »Applaus oder raus«, »Augenclip« und die »Löwenjagd«. Ab Anfang 1985 gastiert sie alle 14 Tage bei den Mainzelmännchen mit einer »Computer-Corner«. Darüber hinaus entdeckt sie im TV ein Herz für Kinder und für Dickschädel: »1, 2 oder 3« und »Mit dem Kopf durch die Wand«. Ihr Engagement bei RTL in Hörfunk und Fernsehen dauert von Februar 1983 bis Mai 1988. Biggi Lechtermann war mit dem RTL Motorsportexperten Willy Knupp verheiratet, der am 10. November 2006 verstorben ist. Sie arbeitet heute als Medien-Coach und TV-Moderatorin. Im September 2012 ist ihr neues Buch “Karriere, Kinder, Küche - So machen es Erfolgsfrauen” erschienen. www.biggi-lechtermann.de

Heinz Herbert (Balzer) kommt das ganze Jahr als Urlaubssprecher. Nach seiner Urlaubsvertretung ist er bis 1988 in der belgischen Rundfunkszene aktiv. Zurück in seinem Heimatort Velbert betreut er dort den Krankenhausfunk und arbeitet bis 1996 in seinem alten Beruf als Krankenpfleger im Klinikum Niederberg in Velbert.

Über eine Million Mark spenden die Hörer von Radio Luxemburg im Rahmen der Aktion „RTL und seine Hörer helfen der Deutschen Krebshilfe“, die Anfang des Jahres gestartet ist. Dabei gabs eine Menge schöner Preise zu gewinnen. So wurden unter anderem 20 Hörer zu Frau Scheel [Gattin des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel] nach Bonn eingeladen und verbrachten zusammen mit Frank, Jochen und Geert Müller-Gerbes gemütliche Stunden.

Die »Blaue Stunde« und »Der fröhliche Wecker« werden jetzt abwechselnd vom ganzen Team moderiert. Statt »Mister Morning« gibt es täglich von montags bis freitags zwei lustige Morgenstunden mit Jochen. Unter dem Motto „Der Radiomann ist da“ bringt er all das was Rundfunk spannend und fröhlich macht: Viel Musik und Spaß sowie jede Menge Information und Lebenshilfe. »12 Uhr mittags« läuft vorerst als Studiosendung weiter. Durch das Programm führt Rolf, der seinen »Fröhlichen Wecker« an mehrere Kollegen abgegeben hat. Ihm zur Seite steht Renate Markus, die für die Studioregie zuständig ist.

2. Oktober: Viktor Worms macht ein Redaktionsvolontariat bei Radio Luxemburg. Stationen seiner Radiolaufbahn werden das Nachrichten-Team, die Sendungen »Radio-Telex«, »Die Großen Acht«, »Take Five«, »Mister Morning« und »Guten Morgen, Deutschland«. Jurnalismus und Funk haben Viktor immer gereizt. Nach dem Abitur findet er in München einen Studienplatz für Politologie und Zeitungswissenschaften, hat noch drei Monate Zeit bis es los geht. So schreibt er nach Luxemburg an Frank Elstner persönlich, dass er gerne Aschenbecher in der Redaktion ausleeren würde, um einfach mal zu gukken, wie Radio funktioniert. Er verspricht auch bestimmt nicht zu stören und wird wenig später zu einer Sprechprobe eingeladen. Danach stellt Viktor seine Studienpläne erst einmal zurück, weil Frank will, dass er als Radio-Discjockey bei RTL anfängt. Das genügt Viktor aber nicht, ihm schwebt eine richtige journalistische Ausbildung vor. So wird er bei RTL der erste Volontär. Seine erste Sendung ist »Hallo Nachtarbeiter«, Spielwiese für jeden neuen Moderator. Später übernimmt er von Désirée Nosbusch die »Hits von der Schulbank«, dann kommen »Die Großen Acht«. Anschließend wechselt Viktor ins Düsseldorfer Studio als Redakteur von »Mister Morning« Thomas Gottschalk. Parallel dazu, macht er noch »Take Five«, eine Magazinsendung am Abend, zusammen mit Benno Weber. Durch dessen gute Kontakte zu Journalisten haben sie immer tolle Geschichten, die erst am nächsten Tag in den Zeitungen stehen. Viktor macht alles selbst: Redaktion, Musik aussuchen, Moderation. Nach einem Jahr geht er nach Luxemburg zurück und moderiert die Frühsendung »Guten Morgen, Deutschland«. Außerdem kann er ins Fernsehen reinschnuppern. Für ihn hat aber der Funk einen großen Vorteil: Als Radiomann fühlt er sich unbeobachteter. 1985 kommt das Angebot vom ZDF, außerdem hat Viktor die Möglichkeit in die Firma von Frank Elstner einzusteigen und Fernsehredaktion zu machen. Beim ZDF tritt er in die Hitparade-Fußstapfen von Dieter Thomas Heck, kommt 1988 zurück zum Radio, zunächst als Leiter der Abteilung Programmgestaltung und stellvertretender Programmdirektor bei ANTENNE BAYERN. Seine Sendung: »Das Mittags-Magazin«, werktags von 12.00 bis 14.00 Uhr. Wird schließlich zum Programmdirektor befördert. Nach zehn Jahren Hörfunkarbeit sucht Viktor eine neue Herausforderung und geht als Unterhaltungschef wieder zum ZDF. Zum Ende des Jahres 2001 löst er seinen Vertrag als Unterhaltungschef mit dem ZDF auf, um neue unternehmerische Aufgaben zu übernehmen. Mit seiner Firma worms mediapartner marketing und konzeption (wmp) ist Viktor Worms als TV- und Eventproducer tätig, zu seinen aktuellen Projekten gehört auch »Wetten, das...?«. Einmal wurde Viktor Worms von Thomas Gottschalk höchst persönlich dazu verdonnert, während der Proben Chris de Burgh zu doubeln. Das war beim Nachklapp der Wette "menschliches Förderband" Worms ließ sich an Stelle des Sängers von 24 Schülern über die blauen Turnmatten rollen. In der Show ließ sich dann der Ire höchst persönlich auf den Schulmädchen nieder. Außerdem führt Viktor Worms Regie in der neuen Produktion von APASSIONATA, Europas führende Pferdegala in Deutschland. Am 29. Juli 2007 wurde in Berlin die Hugo-Tempelmann-Stiftung gegründet. Seit über 17 Jahren widmet sich der holländische Arzt Dr. Hugo Tempelmann dem scheinbar aussichtslosen Kampf gegen Aids in den Hometowns rund um Johannesburg und darüber hinaus. Worms mediapartner beteiligt sich an dem Projekt, Viktor Worms hat seine Funktion im Vorstand der Stiftung eingenommen. Webseite: www.wormsmediapartner.de

Björn Hergen Schimpf ("Gummibärchen") baut für Radio Luxemburg die Sportredaktion auf. Davor war er Redakteur bei der BILD Zeitung und BILD am Sonntag. Kristina und Björn bringen von montags bis freitags zwischen 17.00 und 17.30 Uhr das Neueste von den Spielfeldern, aus Hallen und Stadien. Besonderen Wert legt das neue Gespann auf die Weitergabe von Hintergrundinformationen an die Hörer. Ab 1980 moderiert Björn abwechselnd mit Kollege Wolfgang täglich die Sendung »Sport aktuell«. Außerdem ist er am Mittwochabend und an den sportintensiven Wochenenden zu hören. Seine weiteren Sendungen sind: »RTL-Torparade«, »Auto-Hits«, »Der Tag geht, Björn kommt«, »Guten Morgen Deutschland«. Die Sportsendungen bei Radio Luxemburg betrachtet er als Dienstleistung am Hörer. Wichtig für ihn sind schnelle Informationen über Sportereignisse und deren Hintergründe. Dabei soll der Sport nicht so ernst genommen werden wie politische Nachrichen: "Lacher und Kalauer gehören einfach dazu, denn für die meisten Hörer ist Sport gleich Unterhaltung." Ab August 1984 baut Björn RTLplus mit auf, moderiert dort den Sport und zusammen mit Hans Meiser die 7 vor 7 - Newsshow. Als "Karlchen", der RTL-Lümmel vom Dienst, treibt Björn seine unglaublichen Frechheiten auf der Mattscheibe. Rund 2.500 Auftritte haben die beiden im Anschluss an die RTL-Nachrichten. Im RTL Fernsehen ist er von 1989 bis 1992 auch mit dem TV-Pendanten der Hörfunk-Reiseshow »Ein Tag wie kein anderer« zu sehen. Sein weiterer Berufsweg: TV-Moderationen bei RTL, ARD, WDR und ZDF. 1996 betätigt sich Björn als Olympia-Sportkommentator in Atlanta mit "Karlchen" für die ARD. 1997 präsentiert er das Reisequiz »Björns Welt« bei VOX. 2000 geht er auf RTL Television wieder mit "Karlchen" auf Sendung und ab Oktober 2000 bis Februar 2005 ist er auf kabel eins mit »Was bin ich?« zu sehen. Im Herbst 2004 ist Björn Hergen Schimpf wieder im Hörfunk aktiv und täglich als "Radio-Kolumnist" auf Hamburgs Oldie 95 zu hören. In der Rubrik »Björn Hergen schimpft« kommentiert er auf unterhaltsame Weise die aktuellen Ereignisse aus Hamburg, Deutschland und der Welt. Außerdem präsentierte er auf Oldie 95 am Samstag und Sonntag »Björn Hergens Wochenshow«. Bei HITRADIO RTL in Sachsen hat er im Herbst 2008 beim »Hörerwecken« mitgemacht.

Radio Luxemburg ist ganz auf Europa eingestellt. Die Hauptstadt des Großherzogtums ist eines der Zentren europäischer Politik. Hier treffen sich ständig die Beamten der EG mit Ministern, Diplomaten und Staatsmännern. So hat RTL mit seiner Sendung »Radio Telex aus dem Europa-Studio« großen Erfolg. Jeden Freitag ab 17.30 Uhr senden von hier Thomas Wilsch und Hans Meiser neben einer europäischen Hitparade und Interviers mit Politikern auch nationale Nachrichten aus den einzelnen europäischen Ländern.

Der erste RTL-Musik-Express geht auf die Reise. Axel sorgt dafür, dass schon frühmorgens der Tanzwagen gefüllt ist und eine Superstimmung herrscht. "Guten Morgen, liebe Freunde von Radio Luxemburg. Die RTL-Crew begrüßt Euch auf unserer Reise in den Schwarzwald." In Mainz warten bereits Reporter von Programmzeitschriften, um auf dem Bahnsteig das RTL-Team zu fotografieren. Schließlich war es eine kleine Sensation, dass eine
Rundfunkstation mit ihren Hörern auf Reisen ging. Das hatte es in Europa bisher noch nicht gegeben. Die Reisegesellschaft ist bunt gemischt, so wie die Millionen Hörer von RTL. Im Bahnhof von Triberg marschiert der Fanfarenzug der Stadt auf, um die Gäste zu begrüßen. Triberg gleicht an diesem Nachmittag einer RTL-Hochburg. In Radio-T-Shirts, mit Löwen-Aufklebern auf Mänteln und Jacken, bevölkern Luxemburg-Hörer den Ort. Höhepunkt des Tages war ein "Schwarzwald-Buffet" im Kursaal, das von Rainer und Monika feierlich eröffnet wurde, nachdem sie vom Kurdirektor einen RTL-Löwen geschenkt bekamen, der aus zwölf Pfund Butter angefertigt worden war.

Dreizehn junge RTL-Mitarbeiter gestalteten einen ganzen Sonntag lang das Programm von Radio Luxemburg. Sie lesen Nachrichten, spielen Platten, interviewen Politiker und beantworten knifflige Fragen in der »Blauen Stunde«. Radio Luxemburg überlässt damit zum zweiten Mal im „Jahr des Kindes“ seine Studios jungen Leuten zwischen zehn und fünfzehn Jahren. Aufgeregt sind sie alle. Aber als am Abend die Hörer über Telefoncomputer anrufen und die Kinder loben, sind sie natürlich mächtig stolz. "Es ist ein herrliches Gefühl, wenn man jeden Tag Radio Luxemburg hört und dann die Leute im Sender persönlich kennenlernt", hieß es anschließend in einem Brief. "Ich weiß nun, dass Radiomachen gar nicht so einfach ist, wie es später aus dem Lautsprecher klingt."

5.000 Fans kommen zum RTL-Rockfestival auf dem Gigelberg im Schwarzwald. Nach dem großen Erfolg des ersten Rockfestivals in Koblenz haben jetzt auch junge Bands in Süddeutschland Gelegenheit, sich vor großem Publikum zu präsentieren. Rock-Spezialist Peter moderiert den heißen Nachmittag von Biberach, wo die Rückwand des Zeltes abmontiert wird, um den vielen hundert Zaungästen Gelegenheit zum Zuschauen zu geben. Peter (Joachim Trunk) ist am 8. Januar 1971 zu RTL gekommen und übernimmt zunächst Urlaubsvertretungen bis er vom 1. Juli 1972 bis Dezember 1983 fest beim Hörfunk angestellt ist. Mit den Worten "Rock zum Gruße" führt er Mitte 1978 die erste regelmäßige Rock-Sendung (»Nachtrock«) bei Radio Luxemburg ein. Im Mai 1980 geht er mit seiner Freundin Anke als RTL-Korrespondent nach Los Angeles. Dort produziert er seine Sendung »Im Worldcapitol of the Rock« und reportiert regelmäßig für »RTL-Aktuell«. Mit Rock noch nichts im Sinn hatte Peter als 17-jähriger Hobby-Tanzlehrer in seiner Geburtsstadt Mönchengladbach. Hier erlernte er den Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers und legte als Discjockey Tanzmusik auf. Die Bundeswehr holte ihn nach Andernach, wo er bei Radio Andernach vor dem Mikrofon und am Technikerpult saß. Er bewarb sich bei RTL, seine Serien-Stationen sind unter anderem: »Endspurt« und die »Samstagabend-Party« mit Axel (1973 bis 1976). Knapp zwei Jahre lang macht er die Außenmoderation für »12 Uhr mittags«, dann »Radioskat« und »Nachtrock«. Zusätzlich wächst er in die Reporterrolle für die Nachrichtenredaktion und sendete aus Los Angeles unter anderem zwei Tage vor dem Tod Steve McQueens dessen Dank ans mexikanische Volk für die Möglichkeit der Krebsbehandlung - oder fängt drei Tage lang das Death Valley bei 55 Grad im Schatten akustisch ein. Nach seiner RTL-Zeit arbeitet er als freier Rundfunkjournalist in Los Angeles. Peter war einige Zeit mit Brigitte (Tamara Kiefer, RTL-Sprecherin von 1966 bis 1972; arbeitete später in der Redaktion) verheiratet.

Mit einem "Flash"-Jingle werden laufende Sendungen für wichtige Meldungen unterbrochen. Das Flash-System macht Radio Luxemburg zu einem der schnellsten Informations-Medium Europas. Mit den Redakteuren diskutieren die Moderatoren der Serien-Programme auf der morgendlichen Redaktionskonferenz die eingelaufenen Aktualitäten. Leitsatz von Programmchef Frank Elstner: "Auch gute Nachrichten sind Nachrichten." Warum die Hörer nur mit den Schreckensmeldungen aus aller Welt verwirren? Auch ein Lächeln kann eine gute Nachricht sein.

Zum zweiten Mal findet das Talentfestival von RTL im großen Sendesaal der Villa Louvigny statt. Buchstäblich in die "Höhle des Löwen" wagen sich sechszehn junge Interpreten der leichten Muse, um vor einer fachgerechten Jury eine Probe ihres Talents abzugeben. Alle waren in der Vorentscheidung bei »12 Uhr mittags« und im »Radiozirkus« als Sieger hervorgegangen. Erfolgreiche Produzenten der deutschen Show-Szene wie Jack White und Fred Weyrich sind ebenso im Richter-Kollegium wie TV-Präsentatoren. Thomas Gottschalk, Michael Schanze und ARD-Regisseur Alexander Arnz kommen nach Luxemburg. Helga Guitton sitzt in der Jury neben Peter Orloff und TV-Realisator René Steichen. Programmdirektor Frank Elstner begrüßt die Gäste der Veranstaltung, Jochen Pützenbacher führt durchs Programm und wirkt beruhigend auf die Teilnehmer. Beim anschließenden Empfang im Funkhaus suchen Schallplattenbosse und Produzenten das Gespräch mit den talentierten Nachwuchskünstlern und manch gute Kontakte für künftige Karrieren werden geknüpft.

Während eines Streiks in der Druckindustrie erweitert RTL die Nachrichtensendungen und ergänzt sie stündlich durch lokale Informationen. Damit soll den Partnerzeitungen der Sendung »12 Uhr mittags« die Möglichkeit zur regionalen Informationsverbreitung gegeben werden.

Monika Georges ist RTL. Und RTL wäre nicht RTL ohne Monika. Sie hat das deutsche Programm der Luxemburger genauso geprägt, wie sie sich in all den Jahren von ihrer Arbeit am Mikrofon hat prägen und formen lassen. Die Menschen draußen an den Radioapparaten spüren, dass eine Frau mit ihnen spricht, die sich mit den Problemen des Alltags genauso herumschlagen muss, wie sie selbst. Monika ist gelernte Schauspielerin, sie hat in Kino- und Fernsehfilmen gespielt und ausländischen Stars ihre Stimme geliehen. In ihrer Sendung »Da capo« interviewt sie unter anderem Margret Dünser von der »VIP«-Schaukel des ZDF. Monika heißt eigentlich Elisabeth, aber die gabs schon im RTL-Programm der frühen Jahre. So nannte sich die Berlinerin, als sie nach Luxemburg kam, kurzerhand "Monika". Später lebt sie in Köln und beginnt mit dem Theaterstudium. Erste Engagements folgen. Mit dem Titel "Oh, meine Nichte" beginnt ihre Film-Synchronisationsarbeit fürs Deutsche Fernsehen. Ihre Synchronstimme taucht in über 500 Filmen auf. Bei RTL Radio Luxemburg erfreut sie die Hörer mit ihren Sendungen vom 20. März 1963 bis 10. Mai 1983. Die heißen unter anderem »Monikas kleiner Tierpark«, »Klingende Filmillustrierte« (mit Norbert, Thomas, Alf, Wolfgang und Jochen), »Hafenmelodie« und »Da capo«. Vier Jahre lang moderiert Monika die Sendung »halloRTL, der Radioclub aus Luxemburg«. Einige Zeit war sie mit dem Sprecher Alf Wolf verheiratet (Alf kam 1964 zu RTL und blieb bis 1967. Anschließend war er bis zu seiner Pensionierung auf SR 3 Saarlandwelle zu hören. Im ZDF moderierte er die Sendung »Hot and Sweet«. Alf Wolf lebt heute in Saarbrücken.) Foto: © Archiv Friedel Weiß

Die Puhvogels - das sind Axel Fitzke und Wolfgang Rositzka. Wolfgang arbeitet von 1979 bis 1982 beim RTL Hörfunk. Radio Luxemburg war damals der erfolgreichste Sender Europas und Wolfgang unternahm mehrere Anläufe, bis er zum Vorsprechen ins Düsseldorfer Messestudio konnte. Er hatte schon mit einer Absage gerechnet, als er einen Anruf aus Luxemburg bekam und die Chance, im Düsseldorfer RTL-Verkehrsstudio zu arbeiten. “Diese Tätigkeit machte mir sehr viel Spaß. Ich lernte, mit meiner Stimme umzugehen und ein Gefühl dafür zu bekommen, live auf dem Sender zu sein. In dieser Zeit entstanden die ersten Puhvogel-Sketche. Während Axel in der Sendung »Fröhlicher Wecker« einen Gag über mich erzählte, war ich am nächsten Tag dran und überlegte, mit welchem 'Joke' ich ihn überraschen konnte. Das wurde dann zu einer regelmäßigen Einrichtung und wir waren zusammen mit dem Stauclub Südbrücke e.V. und den dort tanzenden 'Go-Go-Girls' morgens wohl die meistgehörte Verkehrsdurchsage. Aufgrund der Präsenz des RTL-Verkehrsstudios im Düsseldorfer Innenministerium hatten wir bei den aktuellen Meldungen immer einen Vorsprung." Später arbeitet Wolfgang im "Mutterhaus" in Luxemburg als Wer-besprecher, ist Chef vom Dienst und moderiert im Abendprogramm seine ersten Sendungen: »Hallo Nachtarbeiter« und »Gefragt, gespielt - Sie wünschen, wir spielen«. Außerdem leitet er das Rateteam in der Sendung »Die blaue Stunde« (wird von Rolf Röpke moderiert und läuft von 15.00 bis 16.00 Uhr). Die Hörer können anrufen und eine Frage aus allen Wissensgebieten stellen. Weiß das Rateteam innerhalb einer Plattenlänge die Antwort nicht, gewinnt der Hörer einen "Blauen", also einen Hunderter (100,- DM). Außerdem führt Wolfgang in »12 Uhr mittags« Studioregie. Mit Axel produziert er jeden Morgen zwei Beiträge für die Puhvogel-Serie, die sich bald großer Beliebtheit erfreut, so dass sie auch samstags von 12.00 bis 12.30 Uhr eine halbe Stunde zusätzlich für die Puhvogel-Fans bekommen. Die Plauderei mit Sketchen, Neuigkeiten und viel Musik in der Frühsendung kommt bei den Hörern so gut an, dass die Serie auch nach Wolfgangs Umzug nach Luxemburg fortgeführt wird. "Aus harmlosen Späßchen entwickelte sich eine erfolgreiche Comedy - über vier Jahre lang! Die Riesen-Idee dazu hatte Axel." In Nennig wird der "Puhvogel-Weg" von Axel und Wolfgang mit einer Rede vor zahlreichen Besuchern eingeweiht. Die Hörer können sich an der Sendung beteiligen und Sketche einschicken, spielbar für zwei Personen. Die "Puhvogels" sprechen dann alle Stimmen in den Sketchen (Kinder, Omas, Polizisten usw.). Alle Teilnehmer werden namentlich erwähnt und bekommen vom Sponsor ein paar "Original-Puhvogel-Puschen"(inzwischen ein Kult-Modell). 1982 verlässt Wolfgang RTL und arbeitet bis 1986 als freier Mitarbeiter bei Radio Bremen, SWF1, Belgischer Rundfunk und Deutsche Welle. Am 1. Mai 1986 wird in der AKK-Sendezentrale in Ludwigshafen der private Rundfunk PRO Radio 4 gegründet. Wolfgang ist im ersten Jahr Programmchef und moderiert im Wechsel mit Jochen Andrä die Mittagssendung »PROmenade« sowie die Nachtsendung »PROspekte«. 1991 startet im gleichen Haus Radio RPR Zwei. Wolfgang ist bis zur Einstellung des Senders am 4. August 2003, dort als Moderator tätig, unter anderem präsentiert er über sechs Jahre den »Partnertreff« - eine erfolgreiche Kuppelshow für einsame Herzen, montags und freitags von 21.00 bis 24.00 Uhr. Heute ist Wolfgang als Manager und Medienpromoter für Schlagersänger tätig. Beim Fernsehsender Volksmusik-TV moderierte Wolfgang diverse Schlagerformate; und als Sprecher ist er noch in der Werbung und Synchronisation zu hören.

1980

Ab Januar bekommt das RTL-Mittagsmagazin ein neues Gesicht und nennt sich fortan »12 Uhr Mittagspause«. Zahlreiche Hörerbriefe beweisen, dass Radio Luxemburg auf den fröhlichen Wellen weiterhin im Äther ganz oben schwimmt. „Alles was wir tun, tun wir für unsere Hörer“, sagt Programmchef Frank Elstner. „Und die wollen gut unterhalten und präzise informiert werden. Das bedeutet: Mehr Musik und keine endlosen Dialoge.“

Ab 6.30 Uhr heißt es »RTL - täglich frisch« - Alfred Gertler und Jürgen Overdick präsentieren die Frühnachrichten von 6.30 bis 10.30 Uhr, den Mittagsdienst von 11.30 bis 17.30 Uhr übernehmen Hartmut Schröter und Thomas Wilsch, am Abend verkünden Victor Worms und Thomas Schwarz im Duett die Nachrichten des Tages. Volker Kösters betreut jetzt das »Radio-Telex«, Hans Meiser ist zuständiger Redakteur für »Der Radiomann ist da« und »12 Uhr mittags«, Wolfgang Grewen ist für den Sport bei RTL verantwortlich.

Désirée Nosbusch präsentiert jeden Donnerstag eine Schüler-Hitparade, in der jeweils eine Schulklasse ihre Schlager-Favoriten vorschlägt.

Dave Christian, Top-DJ aus England ("Der Mann mit der unverwechselbaren Stimme"), legt jeden Freitag heiße Scheiben auf. Nach seiner Dienstzeit bei der Royal Navy wollte er eigentlich eine schriftliche Arbeit über die Entwicklung des kommerziellen Rundfunks in Europa schreiben. Und schon war der Kontakt zu den englischen Kollegen von Radio Luxembourg geknüpft. Statt der Diplomarbeit gab es eine Anstellung bei RTL 208. Ab 1969 kennen ihn deshalb auch viele deutsche Hörer aus dem englischen Programm. 1975 war er zum ersten Mal im deutschen Programm zu hören und 1979 bekam er seine Stammsendungen: »Soundcheck« mit Felix, samstags von 20.00 bis 1.00 Uhr - die »Dave Christian-Show«, jeden Freitag von 14.00 bis 15.00 Uhr und »RTL-Young« am Montag von 19.00 bis 20.00 Uhr. Die Musik, die er seinen Hörern präsentiert, nennt er "Fun-Music". Dave Christian ist am 10. Juli 2010 in einem Hospital in Luxemburg gestorben.

RTL-Skatspieler Jörg Ulrich lässt zum 150. Mal aufspielen. Damit ist die Sendereihe fester Bestandteil des Programms. Jeden Dienstag von 20.00 bis 22.00 Uhr spielen Prominente und RTL-Hörer per Telefon und Radio. 243 mal hat RTL den »Radio-Skat« ausgestrahlt. Erst mit Peter und seit 1978 mit Jörg Ulrich. Wegen des Sendeblocks »RTL YOUNG« von 19.00 bis 22.00 Uhr wird das Skatspielen per Radio 1982 eingestellt. 1982 Kandidaten haben insgesamt mitgespielt. Prominente Skat-Gäste waren unter anderem: Annemarie Renger, Wim Thoelke, Hennes Weisweiler, Jürgen Marcus, Hennes Weisweiler, Johannes Rau, Hans Rosenthal, Josef Ertl, Wim Thoelke, Tony Marshall und Tommy Ohrner.

1. April: Max Schautzer (»Max-Mix«) stößt zum RTL-Team. Der prominente Fernsehmann (»Allein gegen Alle«) und Publikumsliebling der Nation wird Chef des Düsseldorfer RTL-Studios. Aus einer alten Villa in Oberkassel soll Anfang des kommenden Jahres gesendet werden. In seiner aller ersten Sendung vorm RTL-Mikrofon hat der erfahrene Radio- und TV-Profi trotzdem ziemliches Lampenfieber: „RTL mit 12 Uhr Mittags. Sie hören die Sonderausgabe am Ostersonntag. Ich hab den Kopfhörer von Axel und so wird aus einem Axel ein Maxel, und der ist jetzt am Mikrofon. Ja, das hätte ich nicht gedacht. Fast 15 Jahre hab ich Rundfunksendungen gemacht und jetzt sitze ich hier und bin aufgeregt. Mir pumpert ein bisschen das Herz. Ich bin also hier neu bei dieser Firma, das haben Sie wahrscheinlich schon gemerkt. Aber wir kennen uns vielleicht schon, wenn auch nicht auf dieser Welle. Machen wir’s kurz: Freunde nennen mich Max und da ich mich hier unter Freunden fühle, bin ich für Sie, für Euch alle heute und auch für immer der Max. In dieser Sendung viel Musik, A wie aktuell und X, das ist das Unbekannte, das Unvorhergesehene, das macht ja die Würze aller Sendungen aus.“ Max Schautzer ist drei Jahre lang vom - 1. April 1980 bis 26. Dezember 1983 - für den RTL Hörfunk tätig. Er nahm neben seinem Wirtschaftsstudium Schauspielunterricht in Wien. Ab 1965 in der Bundesrepublik Moderator, Sprecher und Autor des WDR sowie anderen ARD-Anstalten. Zwei Jahre später TV-Ansager der ARD. Reporter bei der Olympiade in München 1972. Allein die größeren TV-Moderationen der Jahre 1975 bis 1982 bei ARD, ZDF und ORF ergeben einen Katalog von 52 Conférencen und Reportagen, fast durchweg gepaart mit der vorbereitenden Redaktionsarbeit. Darunter mehrere Eurovisionssendungen, ferner Titel wie ARD-Silvestershow, Big-Band Session, Fernsehlotterie, Allein gegen Alle, Die schönsten Melodien der Welt, Die schönsten volkstümlichen Melodien, Stars helfen Kindern, Gala der Stars, Alles oder Nichts, Die schönsten Lieder der Berge, Das große Wunschkonzert der Volksmusik. Bei seiner Conférence von "Hundert Jahre Tonträger" in der Bonner Beethovenhalle sitzt Frank Elstner im Parkett und erlebt, wie Max peinliche Minuten der Live-Sendung überbrückt: Oscar Peterson weigerte sich, den Flügel zu benutzen, ein anderer musste her. Frank ist begeistert von Max' Improvisationstalent. Max Schautzer wird Leiter des Düsseldorfer RTL-Studios und Geschäftsführer der BTS-RTL GmbH. Jeden Sonntag moderiert er von 10.00 bis 12.00 Uhr die Sendung »Max-Mix« im RTL Hörfunk-Programm; später ist er auch Moderator der »Blauen Stunde« aus dem Studio Düsseldorf. Vor, während und nach RTL arbeitete Max weiter als Fernsehmoderator, unter anderem »Pleiten, Pech und Pannen«, »ARD-Wunschkonzert«, Sendung am Sonntag morgen aus dem Europapark Rust. Er ist ein leidenschaftlicher Bücherwurm. Seine Privat-Bibliothek umfasst einige tausend Werke, und Max Schautzer ist auch selbst als Autor tätig. In seinem neuesten Werk "Rock 'n' Roll im Kopf, Walzer in den Beinen" schreibt er über Altersdiskriminierung und Jugendwahn: Können wir es uns leisten, die von Werbeindustrie, Medien und Wirtschaft willkürlich gezogene „Demarkationslinie 49“ aufrechtzuerhalten und Menschen über 50 kollektiv abzuschieben und auszugrenzen? Im Hörfunk moderierte Max Schautzer bei Spreeradio 105,5 in Berlin und im Deutschlandfunk die Sendung »Lebenszeit«. Im Februar 2007 hat Max Schautzer mit Partnern "Bono TV" den ersten deutschen Fernsehsender für die über 50-Jährigen gegründet. Im Bild oben (von links): RTL-Unterhaltungschef Jochen Pützenbacher, Techniker Ernie Schapman, Studiochef Max Schautzer und RTL-Programmdirektor Frank Elstner. www.max-schautzer.de Foto: © RTL RADIO

RTL-Sonderprogramme haben schon Tradition. 1980 stellen die Abend-Moderatoren einen ganzen Sendemonat unter das verrückte Motto: "Der dumme August". Von 19.00 bis 1.00 Uhr schicken sie den August bisweilen in den April. Es wird ein großer Spaßmacher-Monat. Die dummen Auguste der Weltgeschichte sind zu hören: In Anekdoten, Lebensbeichten, Kurzgeschichten, Szenen, Liedern, Originaltönen. Und: die dümmsten Sprüche gehen über den Sender.

Ab September versucht sich der Komiker Karl Dall beim Hörfunk. Grundidee seiner Unterhaltung ist die Schadenfreude, bei der er selbst jede Menge einsteckt. Nicht von Pappe sind die Returns von Gerd Hauke und Jürgen von der Lippe in der RTL-Serie »Die schlaue Stunde«. Im Fernsehen brilliert Karl Dall später mit »Dall As«. Weitere Informationen, gibt es auf der offiziellen Karl Dall-Website: www.karldall.de

7. September: Thomas Gottschalk übernimmt die »RTL-Hitparade«. Der blondgelockte Spaßvogel ist gut, wenn er live ist. Und bei Radio Luxemburg war er ausschließlich live. Bald tummelt er sich auf drei Spielfeldern: aktuelle Musik in der Hitparade, Oldies als Streifzug durch die musikalische Vergangenheit und eine Sendung für Kinder und Junggebliebene »Moment mal« ("Bisschen über die Dinge quatschen, die Euch am Herzen liegen"). Hinter der Hitparade steckt Cilly Lamberty. Namen, Zahlen, Daten, Platten kommen in eine Mappe - das Dossier, mit dem Thomas gut gerüstet am Sonntagnachmittag vor dem Mikrofon sitzt. Cilly Lamberty und Kollegin Lilly Star nehmen auch die Anrufe entgegen, geben erste Auskünfte, Tipps oder stellen Verbindungen her. Täglich gehen etwa 800 Autogrammwünsche ein. Thomas Gottschalk ist in Bayern geboren, dort zur Schule gegangen, hat sein Abitur gemacht, Pädagogik studiert und das Lehrerexamen absolviert. Ist jedoch nie in die Praxis des Lehrerberufes eingestiegen. Stattdessen kommt er über ein Sprecher-Seminar zum Bayerischen Rundfunk. Zunächst noch ohne Ambitionen auf Unterhaltungssendungen. "Ich wollte eigentlich England-Korrespondent für eine Zeitung werden". Zugunsten von Fernseh- und Rundfunk-Entertainment hat er auf die Korrespondentenarbeit
verzichtet. Fünf Jahre lang fällt er beim BR überhaupt nicht auf, bis er durch witzig formulierte Verkehrsdurchsagen den Zorn der Rundfunkbosse auf sich zieht. Den Hörern aber gefällt die Art von Thomas, und sie erzwingen seine Weiterbeschäftigung. Vor und nach RTL moderierte er auf Bayern 3 verschiedene Sendungen, unter anderem zusammen mit Günther Jauch bis 1989 die »B3 Radioshow«. Anfang der 90er Jahre ist Thomas Gottschalk Chef des Münchner Lokalsenders Radio Xanadu, dessen Programm unter seiner Regie konsequent auf Rock-Klassiker umgestellt wird. Als Moderatoren mit dabei: Günter Jauch, Fritz Egner, Walter Freiwald und Ottfried Fischer. 1982 startet Gottschalks Fernsehkarriere beim ZDF, wo er vier Jahre lang »Na sowas« verkündet. 1986 übernimmt Thomas Gottschalk von Frank Elstner als Moderator die ZDF-Show »Wetten dass...?« und machte die Sendung (mit zweijähriger Unterbrechung von 1992 bis 1994; ab 1990 arbeitete er auch für RTL) zur erfolgreichsten Samstagabend-Show Europas. Am 27. März 2004 präsentierte Thomas Gottschalk die 100. Sendung aus der Baseler St. Jakobshalle und nahezu die Hälfte der Fernsehnation (15,48 Mio.) sah zu. Ende August 2004 ist das neuste Buch von Gert Heidenreich erschienen: THOMAS GOTTSCHALK - Die Biographie. Neben dem ZDF-Quotenrenner »Wetten, dass...?!« moderiert Thomas Gottschalk auch diverse Gala- und Benefiz-Veranstaltungen wie »Die Goldene Kamera« und »Ein Herz für
Kinder«. Auf Tele 5 präsentiert der Entertainer in »Ich liebe Kino - Gottschalks Filmkolumne« großes Kino und News aus Hollywood. Seit 2006 bewohnt er das Schloss Marienfels bei Remagen am Rhein. Nicht von Erfolg gekrönt war im Frühjahr 2012 die ARD-Vorabendshow »Gottschalk live«.

17. September: Reinhard Münchenhagen gibt seinen Einstand bei RTL. In einem sonntäglichen Sonderprogramm moderiert er zusammen mit Geert Müller-Gerbes die Sendung »Wen wählen?«. Später wechseln sich beide in der Präsentation von »RTL-Aktuell« ab, einer erweiterten Nachrichtensendung, die das aktuelle Material der Agenturen vertiefen und erläutern soll. Reinhard Münchenhagen bleibt bis Ende 1983 beim RTL Hörfunk. Er wuchs in Detmold und Münster auf, volontierte nach einer kaufmännischen Lehre bei der Münsterschen Zeitung und arbeitete als Redakteur in der politischen Redaktion. Kam 1964 zum WDR. Zunächst als Hörfunkreporter und -moderator. Fürs Fernsehen ging Reinhard bei »Hier und Heute« vor die Kamera und kommentierte in politischen Magazinen des WDR Fernsehens. Sechs Jahre lang dauerte sein Ausflug in die Unterhaltung (Oktober 1975 bis Mai 1981). Als Talkmaster betritt er Neuland mit »Je später der Abend«. Danach steht RTL in der Münchenhagen-Biografie, zunächst als Leiter der Nachrichtenredaktion, ab März 1982 als Chefredakteur. Reinhard moderiert dreimal täglich die Sendung »RTL Aktuell«. Seine Abscheu vor Geschwätzigkeit schlägt sich im Beruf nieder: "Ich will die wichtigsten Ereignisse auf den Kern komprimiert servieren - und zwar hörergerecht". Beim RTL-Chefredakteur soll es so klingen, wie's der Sprache der Hörer gerechter wird. "Raus aus den festgefahrenen Formulierungsklischees. Erzählen, was passiert ist!". Dafür stehen ihm und seiner Mannschaft die Nachrichten und RTL-Aktuell (Hintergrund- und Korrespondentenberichte) zur Verfügung. Für prompte Information zusätzlich die Programmunterbrechung, der Flash. Die Redaktionsarbeit lässt den RTLer Münchenhagen auch nach RTL Aktuell nicht los. Die Mannschaft Reinhard Münchenhagens: Stellvertreter des Chefredakteurs: Volker Kösters (bei RTL seit September 1978); Nachrichten und RTL Aktuell: Hans Meiser (seit April 1971); Jürgen Overdick (seit Oktober 1971); Hartmut Schröter (seit April 1974); Alexander Wischnewski (seit Januar 1982); Karl-Heinz Kaul (seit Mai 1982); Harald Spiegel (seit Juni 1982); Freie Mitarbeiter der Nachrichtenredaktion: Anita Geigges, Rolf Jablonski; Redaktionssekretärin: Marina Daerden (seit November 1980). Verantwortlich für Sport: Benno Weber (seit Januar 1982); Freie Mitarbeiter: Fritz Walter, Bert Gruber. Reporter für NRW: Alf Rolla, Studio Düsseldorf (seit Oktober 1981). Studio Bonn: Studioleiter Geert Müller-Gerbes (seit Januar 1976), Alfred Gertler (seit November 1977). Redaktionssekretärin: Manon Schuchardt (seit Juni 1981). Nach seiner RTL-Zeit moderierte Reinhard Münchenhagen die »Top Show« auf SAT.1, und ab 1987 wieder regelmäßig im WDR Fernsehen die Nachrichtensendung »WDR Aktuell«. Von 1991 bis zu seiner Pensionierung Ende 2003 führte er durch die Sendung »DAS« beim NDR Fernsehen. Seit April 2007 ist er als Moderator der Sendung »DGF Praxis« beim neugegründeten Deutschen Gesundheitsfernsehen tätig. Aufsehen erregte Reinhard Münchenhagen - dritter und letzter Gastgeber von Deutschlands erster Talkshow »Je später der Abend« in der 1. Folge 1977: Seine beiden Gäste waren der "frische" DDR-Emigrant Manfred Krug und der "böse" Filmstar Klaus Kinski, der seinem Ruf als "enfant terrible" mit einer Publikumsbeschimpfung mehr als gerecht wurde.

17. November: Programmdirektor Frank Elstner unterbricht eine wichtige Konferenz, um live vor allen Hörern Camillo Felgen zu seinem 60. Geburtstag zu gratulieren. Helga, Jörg, Haidy, Monika, Edy und Frank haben Camillo noch als Chefsprecher erlebt. Sein Name ist untrennbar mit RTL Radio Luxemburg verbunden.

Anke (13) und Désirée (15), Nachwuchstalente von RTL, fliegen mit Kinderfunk-Chef Georg Bossert in die USA. Während der letzten
Funkausstellung in Berlin sind sie den deutschen Vertretern einer amerikanischen Filmgesellschaft aufgefallen. In Hollywood stehen sie nun für Probeaufnahmen vor der Kamera.

Ein besonderes Bildschirm-Bonbon wird für den Abend des zweiten Weihnachtstages im ZDF angekündigt: »René Kollo - Ich lade gern mir Gäste ein«. Viele RTL-Sprecher (unter anderem Frank, Helga, Rainer und Camillo) sind im Luxemburger Theater dabei, als die Sendung aufgezeichnet wird. Das RTL-Symphonieorchester begleitet die aufwändige Show.