RTL Radio Luxemburg Chronik

1957 bis heute

1981

8. März: Der Holländer Lou van Burg ("Onkel Lou", "Mister Wunnebar") war 1963 Gastsprecher bei Radio Luxemburg. Damals führte er eine Quizsendung ein, hegte und pflegte sie ein knappes Jahr lang und feierte Zuschriftenrekorde. Nun holt ihn Programmdirektor Frank Elstner erneut zum RTL Hörfunk wo er mit der Sonntagssendung »Familientag bei RTL« startet. 1983 und 84 moderiert der Tournee-Löwe während der Woche die »RTL-Casino-Parade«. „Ich, der Evergreen!“ schmettert er bei seinem 50. Sendejubiläum ins Mikrofon. Lou van Burg startete seine Laufbahn als Entertainer in den 1950er Jahren als Sänger und Tänzer in verschiedenen Pariser Nachtklubs. Erste Fernsehauftritte hatte er beim ORF und in der ARD. Für das ZDF präsentierte er mit großem Erfolg von 1964 bis Juli 1967 die TV-Show »Der goldene Schuss«, die wegen eines privaten Skandals dann von Vico Torriani übernommen wurde. Die 25. Folge des »Goldenen Schusses« war die erste in Farbe ausgestrahlte Show im deutschen Fernsehen. Nachdem Lou einige Zeit als Conferencier im Zirkus und bei Veranstaltungen auftrat, moderierte er ab 1976 wieder beim ZDF die Evergreensendung »Wir machen Musik«. Lou van Burg ist am 26. April 1986 in München an den Folgen einer Leukämie gestorben.

Der 16-jährige "Drahtfunk"-Tüftler Michael Haas will richtig Radio machen und bewirbt sich für den RTL-Kindertag in Luxemburg. Ostermontag hat er seine erste Sendung; zusammen mit Desirée Nosbusch moderiert er den Vormittag. Die bekommt Krach mit einem Techniker und fliegt. Michael bleibt. Sein Gönner und Förderer Jochen Pützenbacher lässt ihn im Herbst mit Anke Engelke die Sendung »Hits von der Schulbank« moderieren, die bald unbenannt wird in »Die vier von der Schulbank«. Jeweils eine Klasse schickt ihre Hitparade und die Mod-Kids machen mit dem Klassensprecher ein Telefoninterview. Als die Sendung nach ungefähr anderthalb Jahren eingestellt wird, wechselt Michael ins Verkehrsteam von RTL und präsentiert ab 1983 die Verkehrsmeldungen aus dem Studio im nordrhein-westfälischen Innenministerium. Parallel dazu macht er sein Abitur. Nebenbei gründet er mit Freunden in seinem Heimatort Bad Münstereifel den Senioren-Sender "Radio City e.V." Nach seiner Bundeswehrzeit fängt Michael Haas als Moderator und Redakteur beim Wochenspiegel-Radio in Trier an und landet nach drei Monaten als Moningshow-Anchor bei Radio RPR. Zusätzlich hat er nachmittags seine eigene Personality-Show, für die er auch als Reporter unterwegs ist. 1986 nimmt er ein Studium an der Universität Köln auf und beginnt wenig später als freier Moderator bei SWF3 in Baden-Baden. Hier trifft er mit Patrick Lynen und Kristian Thees zusammen. Einige Zeit unterhalten die drei eine "WG" und moderieren im Wechsel verschiedene Sendungen, unter anderem »SWF3 LOLLIPOP«, für die Michael über 15 Jahre lang nachts hinterm Mikro steht. 1998 gibt Michael die Moderation auf und übernimmt die Leitung des SWR3-Studios in Mainz. Michael Haas: "Radio bedeutet für mich Leidenschaft. Ohne geht's nicht" (Interviewgeschichte).

»Drei Köpfe, drei Stimmen, drei Stile« heißt der tägliche Radiococktail im Vormittagsprogramm von Radio Luxemburg: Helgas Sopran, Rainers Bariton und Rolfs Bass. Helgas ansteckendes Lachen, Rolfs Biss und Spontanität und Rainers zu Stimme gewordene Sprachästhetik. Ein fast ideales Trio: wenn sie mal aufeinander schimpfen, gehört es zum Programm und heißt »Streitgespräch«.

Das »RTL-Strandhotel - Der Ferienfunk aus Luxemburg« sorgt für den direkten Draht von der Heimat zum Urlaubsziel oder umgekehrt. In den täglich insgesamt 30 Minuten Ferienfunk vom 15. Juni bis 15. September werden auch Suchmeldungen durchgegeben.

Um einen besonderen Silber-Pokal kämpfen seit 1971 die Rennfahrer der Formel II beim ADAC-Eifelrennen auf dem Nürburgring. Er ist 40 Zentimeter hoch, hat einen Fuß aus Edelholz und trägt die Gravur "Großer Preis von RTL". RTL-Produktionsleiter und Rennsportexperte Willy Knupp ist dabei und liefert eine Live-Reportage für Björns Sportsendung. Foto: © Archiv Friedel Weiß

»Talk mit Felix« heißt eine neue ARD-Talk-Show für die Jugend am Sonntagmorgen. Talkmaster sind der 24-jährige RTL-Moderator Felix Parbs und SWF-Redakteur Andreas Ernst.

22. Juli: Gemeinsam mit Frank und Max präsentiert Jochen eine Premierensendung von »RTL - 12 Uhr mittags« aus dem neuen Studio in Düsseldorf. Programmdirektor Frank Elstner weist die Gäste darauf hin, dass das Düsseldorfer Studio künftig eine wichtige Rolle für die gesamte aktuelle Berichterstattung aus Nordrhein-Westfalen spielen wird. Jens Feddersen, Chefredakteur der NRZ - macht mit Jochen einen Streifzug in die Gründerzeit von »RTL - 12 Uhr mittags«: 1976 erklang zum ersten Mal - in Zusammenarbeit mit der NRZ - das bekannte Indikativ vom Studioorchester Peter Orloff zu dieser Sendung. Viele Sendungen (»Max-Mix«, »Die blaue Stunde«, »Die großen Acht«, »Mr. Morning«, »RTL-Hitparade«) werden jetzt aus Düsseldorf gefahren.

Knapp zwei Jahre ist Hugo Egon Balder mit »12 Uhr mittags« quer durch die Republik auf Tournee gewesen - nach Berlin will er eine Pause einlegen. Zum Abschluss überreicht ihm das Team während einer Livesendung feierlich ein angemaltes Telefonkabel - die "Goldene Quasselstrippe".

Seit 1. Oktober hat Honey Bee Benson ("Honigbiene"), die sympathische Niederländerin mit den langen blond-braunen Haaren, ihren festen Platz vor dem RTL-Mikrofon. Start frei für die Sendung »RTL-Young« mit aktuellen, rockig-progressiven Songs. Ganz nach dem Geschmack der vielen jungen Hörer, die dann freitags bei »Hits around the world« oder beim Samstagabend-»Soundcheck« noch mal voll auf ihre Kosten kommen. "Wenig sprechen, dafür viel gute Musik!" ist ihr Motto für »RTL-Young«. Der Profi in Sachen Musik hat sich durch jede seiner gut 1.500 LPs und 2.000 Singles mit System und Akribie gehört. Mit progressivem Rock bestreitet sie den Löwenanteil ihrer Sendungen. Sie spricht fünf Sprachen, ihr Markenzeichen, wenn sie moderiert, sind Akzente en masse. Ihre musikalische Vorliebe ist die englischsprachige Hit-Szene. Privat entspannt sich Honey bei amerikanischem Soul oder Blues. Honey Bee Benson ist in Venlo/Niederlande geboren. Mit Siebzehn arbeitete sie in Gloucester/England als Au-Pair-Mädchen, als Sängerin tingelte sie dann mit Band unter anderem durch England und Deutschland. Ihr DJ-Debut hatte sie 1971 in Dänemark, tourte acht Jahre lang als Discjockey durch Skandinavien, Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Frankreich und Belgien. Danach trat sie im Vorprogramm der drittgrößten britischen Roadshow auf. In Schweden arbeitete sie als Plattenauflegerin in einem Nachtclub in Helsingborg. Erste Radioluft schnupperte Honey bei der BBC in London. Danach ging's zum englischen RTL-Programm, wo sie als erster weiblicher Discjockey live moderierte.

>Honey Bee Benson 1986 auf UKW 97,0 MHz mit dem Autoradio
aufgenommen von Karl-Heinz Bradtmöller.


Ein abenteuerliches Gewinnspiel hat sich Barbara Gansauge mit der Reederei „Windjammer Segeltouristik“ ausgedacht. Vom 7. bis 21. November ist die „Sea Cloud“ unterwegs von Piräus nach Marbella. Täglich werden zehn Flaschen über Bord geworfen. Die spektakuläre Aktion ist besonders für Kurzwellenhörer in Süd-Europa gedacht. In jeder Flaschenpost steckt eine Antwortkarte; die Finder können sie an RTL schicken und eine Schiffsreise gewinnen. Barbara Gansauge ist seit August 1979 bei RTL. Sie studierte in Düsseldorf Ton- und Bildingenieur. Hat als Technikerin der Düsseldorfer Novea beim Probesprechen von RTL-Bewerbern mit Frank Elstner herumgeblödelt, Frank fand's sympathisch und Barbara musste zum Probesprechen selbst ins Studio. Seit 1. August 1979 gehört sie zum RTL-Team. Arbeitet als Producerin, moderiert unter anderem die »Nachtarbeiter«, springt bei diversen Sendungen ein, übernimmt Aufgaben im Rateteam und ab 4. Januar 1981 die Außenmoderation von Jochens »12-Uhr-Mittagspause«. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist "mit anderen Menschen lachen, auch über mich selbst." Mit ihr Lachen können die Kollegen bis zum 31. Dezember 1983. Nach freier Mitarbeit bei SR, WDR und Deutschlandfunk fängt sie 1984 beim WDR in Köln als Redakteurin in der Programmgruppe Unterhaltende Musik an. Sie ist verantwortlich für die »Flippzeit« und betreut Sendungen wie »Nachtrock«, »Alan Bangs Connection« und die »Professor Bob Show« auf WDR 1. Außerdem moderiert Barbara Gansauge die WDR 1-Sendung »Soul«. Ab April 1995 wird sie Redakteurin in der Programmgruppe Unterhaltung des Hörfunks, wo sie unter anderem für die »Unterhaltung am Wochenende« in WDR 5 und die WDR 2-»Zugabe« zuständig ist. Zum 1. Februar 1996 wird sie Leiterin der Wellenredaktion von WDR 4. Danach arbeitet sie in der Musikredaktion von WDR Funkhaus Europa.

Am Sonntagmorgen lädt RTL mit der Sendung »Der Kaffee ist fertig« zum Frühstück ein. Elmar Gunsch, der Mann mit der Kultur in der Stimme, ist der Neue im Radio Luxemburg-Team und seit November 1980 bei RTL. Er spielt schöne Musik, gewürzt mit kleinen Aphorismen und Histörchen, die das Gunsch-Leben schrieb. Elmar Gunsch ist in Voralsberg/Österreich aufgewachsen, schauspielerte für 200 Mark Monatsgage am Theater Klagenfurt, wechselte als Sprecher zu Radio Klagenfurt, wurde beim ORF in Wien Programmsprecher, ging nach Frankfurt und arbeitete als freier Journalist für den Hessischen Rundfunk ("Dort habe ich mich in freier Rede geübt"). Er berichtete live vom Besuch des US-Präsidenten John F. Kennedy. Elmar wurde fürs Fernsehwetter im ZDF »heute journal« entdeckt und fand so seinen Weg in die Fernseh- und Rundfunkunterhaltung. Die Damenwelt war glücklich, den sonoren Bass von Elmar Gunsch live und ganz persönlich erlebt zu haben. Elmar Gunsch blieb bis Dezember 1983 beim RTL Hörfunk. Danach moderierte er Volksmusiksendungen beim BR und hr. Zuletzt präsentierte Elmar Gunsch samstags um 9.05 Uhr auf RAI Sender Bozen die gleichnamige Sendung »Der Kaffee ist fertig«. Er ist in der Nacht zum 3. Januar 2013 im Alter von 81 Jahren in Frankfurt am Main gestorben.

1982

Benno Weber ist Radio Luxemburgs Stück Ruhrgebiet („Ich bin der Junge von der B1“) und „heiratet“ am 1. Januar die Sportredaktion. Benno mag vor allem Fußball, sein Herz schlägt für Schalke 04. Er wird Sportchef und moderiert aus dem Studio Düsseldorf die Sendungen »RTL-Torparade« und »RTL-Sportshop«. Im Juli 1991 trennt sich Benno von RTL und wechselt als Sportredakteur zu BILD. Er ist heute Leiter der Sportredaktion Nordrhein-Westfalen. [Aus halloRTL Heft 3-1985: Der Sportchef von RTL, Benno Weber, erhielt nach einer Analyse von media control in Baden-Baden den Titel "Deutschlands beliebtester Rundfunk-Sportreporter!" Die Moderation des damals 40-Jährigen wurde in der Untersuchung als locker und lustig bezeichnet. Er sei zudem mit allen Interview-Partnern per Du, hieß es weiter und er gebe seinen Sendungen eine "persönliche Note". Und gleich noch ein Plus für den RTL-Mann: Er bringt das ausführlichste Begleitprogramm.]

Stellvertretend für den RTL-Verkehrsfunk nimmt Max Schautzer, Chef des RTL-Studios Düsseldorf, einen Orden der Karnevalsgesellschaft „Knaaskoepp Düsseldorf 1929“ entgegen. Der „Orden Werstener Kreuz Erster Klasse“ wird RTL für seine Verdienste um die meistgenannten Düsseldorfer Verkehrschaotenpunkte „Südbrücke“ und „Werstener Kreuz“ verliehen.

Thomas Gottschalk leitet seine Oldie-Sendung mit den Worten ein: „Jetzt stippen die Senioren ihren Zwieback etwas leiser in den Kaffee, es geht um ihre Musik“. Oder wie er sie auch zu nennen pflegt: "Hits für die Jungs von vorgestern".

Im Frühjahr wechselt Thomas Gottschalk von der Hitparade in das Seriengeschäft von Montag bis Freitag. Als neuer Mister Morning sieht der Spontan-Typ sich selbst als „ein bisschen frech“ und „ein bisschen schelmisch“ - und genau so geht er seine 120 täglichen Sendeminuten an. Thomas sprüht vor Ideen, kürt regelmäßig den „Pechvogel“ oder den „Glückspilz der Woche“, schaut eine ganze Woche lang einer RTL-Familie über die Schultern und scheut sich nicht mit seinen Hörern Kreuzworträtsel zu lösen. Thomas beglückt das Radio Luxemburg-Team mit seiner Anwesenheit bis September 1982. >Rapper´s Deutsch - 1. deutscher Rap-Song 1980.

RTL total gibt’s am 6. Juni. In der Zeit von 22.00 bis 24.00 Uhr sind das deutsche, französische und englische Programm von Radio Luxemburg zusammengeschaltet. Auf allen Frequenzen läuft „Rock-Musik live von der Isle of Man“. Tony Prince vom englischen Hörfunkprogramm, Dominic Farran aus Frankreich und RTL-Young-Moderatorin Honey Bee Benson führen durch das Programm und präsentierten die Live-Radioshow.

Schon bei der Löwenverleihung im Oktober 1981 hatte RTL einem Millionenpublikum Nicoles "Flieg nicht so hoch" vorgestellt. Nun wurde sie mit 161 Punkten Erste beim Grand Prix de la Chanson d' Eurovision. Enttäuschung bei vielen Luxemburg-Fans, denn sie setzten das Land Luxemburg gleich mit Radio Luxemburg. Die Luxemburger Jury hatte nämlich für Nicoles "Ein bisschen Frieden" keinen Punkt übrig. So hagelte es Beschwerden und Drohbriefe aus deutschen Landen an RTL. Das hatte mit der Wertung aber gar nichts zu tun, schluckte den Ärger über die Luxemburger Entscheidung herunter und spielte Nicoles Siegertitel täglich im Programm.

Camillo Felgen feiert die 1000. Sendung von »Camillos Wunschkonzert«. Er war der erste bei RTL der ein Wunschkonzert ins Leben rief. Unter den Spitzenreitern der Hörer-Wünsche ist sein Lied „Ich hab Ehrfurcht vor schneeweißen Haaren“.

Hausfrauen verschieben das Einkaufen, Männer waschen ihre Autos später. So reagieren viele Hörer auf die Sendung »Unglaubliche Geschichten«, die ihren Samstagvormittag durcheinander bringt. Rainer Holbe konfrontiert sie mit Vorfällen und Erlebnissen, für die Wissenschaftler keine Erklärung haben. Sogar der Vatikan interessiert sich dafür.

Axels jahrelanger Standardspruch „Wir machen Radio live und in Farbe“ wird in verkürzter Form zum RTL-Slogan: „RTL - Radio in Farbe“.

In mehreren Rennen wurde der Europameister der Formel II ermittelt - wenn der vierte Lauf auf dem Nürburgring ins Haus steht, geht es gleichzeitig um den "Großen Preis von Radio Luxemburg". Die Rennpiste gleicht einem RTL-Festival. Die Ford-Escorts des Düsseldorfer Verkehrsstudios fahren Ehrenrunden, kommentiert vom Stadionsprecher und von RTL-Rennsportexperte Willy Knupp; alle Starthelfer tragen rote RTL-Jacken; "Radio in Farbe" leuchtet von den Namens- und Startnummernschildern der Rennfahrer. Ein Mitglied des Teams, in diesem Jahr ist es Rainer Holbe, überreicht nach dem Rennen und dem Spielen der Nationalhymne dem Sieger (1982 war es Thierry Boutsen aus Belgien) den Pokal von Radio Luxemburg. Den Rundenrekord im Rennen um den Großen Preis von Radio Luxemburg hält seit 1975 der Ferrari-Fahrer Clay Regazzoni (Formel I).

15 Kinder und Oma Schulz sind das Hauptprogramm bei RTL am Pfingstsonntag. Sie führen durchs Programm, inklusive Nachrichten, Verkehrslagebericht und Aktuelles vom Sport. Drei jugendliche Nachrichtensprecher erarbeiten gemeinsam mit Chefredakteur Reinhard Münchenhagen die Nachrichten und aktuellen Sport-Informationen. Alle anderen Teilnehmer des 7. RTL-Kindertages versammeln sich bereits am Samstag im Düsseldorfer RTL-Studio, um mit Rolf Zuckowski - der die Verantwortung für die Sendung trägt - sowie Jochen Pützenbacher und Walter Freiwald (Musikredaktion) die Pläne für den großen Auftritt zu schmieden. Auch das Musikprogramm während des gesamten Kindertages wird von den Teilnehmern selbst unter der Koordination von Kerstin Bergmannshoff zusammengestellt. Von 12.00 bis 14.00 Uhr gibts »Pfingst-Pfreuden« mit Anke Engelke (15) und John Reimers (15). Anke Engelke war von 1978 bis 1983 auf Radio Luxemburg zu hören. 1979 führt sie gemeinsam mit Désirée Nosbusch durch die ZDF-Show »Spielexpress« von der IFA Berlin. Von 1986 bis 1996 ist Anke Moderatorin und Redakteurin bei SWF3 und tritt mit der hauseigenen Comedygruppe »SWF3 Gagtory« in mehr als 200 Live-Shows auf. Im April 1996 gibt sie ihr Debüt in der »Wochenshow« auf SAT.1, wo sie ihre Wandlungsfähigkeit als TV-Comedian unter Beweis stellt. 2002 beginnt Ankes Sketch-Comedy-Show »Ladykracher« auf SAT.1 für die sie mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet wird. Als Schauspielerin feiert sie große Erfolge in der Reihe »Blind Date« zusammen mit Olli Dittrich (ZDF). Als Nachfolgerin von Harald Schmidt tritt sie mit ihrer neuen Show »Anke Late Night« an, die wegen schlechter Quoten aber am 21.10.2004 eingestellt wird. Zusammen mit Harald Schmidt steht Anke Engelke in dem neuen Helmut-Dietl-Film "Vom Suchen und Finden der Liebe" vor der Kamera. 2007 übernimmt sie die Synchronstimme der Marge Simpson. Auf SWR3 ist Anke Engelke ab November 2008 in der neuaufgelegten Radiocomedy “Die Landärztin - Dr. Marianne 014” in der Hauptrolle zu hören. Mit Kristian Thees bildete sie bei SWF3 das kultige Moderatorenduo „C-Team“. Regelmäßig war sie mit „Wie war der Tag, Liebling?“ in Kristians Sendung »SWR3 Club« on air. Foto: Autogrammkarte EMI ELECTROLA (Single "Wiegenlied für Erwchsene. Eins - zwei - drei". Komposition und Klavierbegleitung: Alexis Weissenberg)

Am 9. und 10. Oktober veranstaltet RTL in Dortmund und Gelsenkirchen zwei Supershows zum 25-jährigen Jubiläum des Senders. Das erste RTL-Rockfestival geht am Sonntag über die Bühne, hier sorgen die Bronze-Löwen-Gewinner Spider Murphy für einen eindrucksvollen Abschluss. Jochen Pützenbacher überreicht Frank Elstner am Samstag bei der Super-Löwen-Show in der Dortmunder Westfalenhalle den Ehrenlöwen. Frank kündigt den ersten Stargast des Abends der 46. Löwenverleihung an: Aus Limburg war Udo Jürgens mit dem Hubschrauber eingeflogen, und er überrascht die RTL-Familie mit seinen schönsten Liedern und Versen zur Geschichte von Radio Luxemburg. Es war 1966, als Udo Jürgens den "Grand Prix" in Luxemburg mit dem Titel "Merci Chérie" gewann. Zum "Ländle" und insbesondere zu Radio Luxemburg verbindet ihn eine äußerst freundschaftliche Beziehung. So textete Udo für die 46. Löwenverleihung kurzerhand seinen Welthit um in "Merci, Merci, Frank du bist ein Genie". Bis zu diesem Zeitpunkt konnte er zwei Goldene und drei Silberne Löwen sein eigen nennen. Für Clubfreunde stellte Udo eine LP mit seinern größten Erfolgen zusammen (Griechischer Wein, Ein ehrenwertes Haus, Buenos Dias, Argentina, Aber bitte mit Sahne...). Schlussvers des Radio Luxemburg-Liedes von Udo Jürgens: "...Solang Ihr sendet geht die gute Laune uns so schnell nicht aus, wir sind so froh, dass es Euch alle gibt, in diesem unbeschwerten Haus." »Tu’ alles was gut tut!« Lebensmotto von Udo Jürgens, Sänger, Entertainer und genialer Texter. Er starb am 21. Dezember 2014 im Alter von 80 Jahren in Zürich. 1965 gewann er mit “Merci Cheri” den Grand Prix für Österreich und schaffte damit den Durchbruch zum Erfolg. In den 60 Jahren seiner Karriere schrieb er über 1000 Lieder für sich und andere, auch für Frank Sinatra. Mit vielen seiner Songs traf er den Geist der Zeit. “Er hat eigentlich den Soundtrack zur Bundesrepublik Deutschland geschrieben” (Hape Kerkeling). www.udojuergens.de

Musikredakteur Walter Freiwald ist wieder persönlich zu hören. Mitte November übernimmt er von Honey Bee Benson die Sendung »Hits
Around The World«. Nach dreijähriger Tätigkeit bei der EMI-Electrola in Köln holte ihn Programmdirektor Frank Elstner 1980 für den Aufbau einer Musikredaktion nach Luxemburg. Ende 1981 ist er erstmals über die vier Fröhlichen Wellen auch zu hören: »Nachtrock« mit Walter heißt seine erste Sendung. Als RTL-Korrespondent Peter Trunk in Los Angeles Urlaub macht, folgen Vertretungen in RTL-Young, den Hits von der Schulbank, der Sendung »Soundcheck« und »Take-Five«. Ab November 1982 moderiert Walter Freiwald dann seine Stammsendung »Hits around the world«. In den drei Jahren bei RTL hat Walter Freiwald die Möglichkeit von der Pike auf alles zu lernen: Nachrichten, Musikredaktion, Moderator. Anschließend holt Helmut Markwort ihn nach München zum Aufbau des Privatfunks in Bayern. In den 90er Jahren ist Walter Freiwald nachmittags auf ANTENNE BAYERN mit der Sendung »Servus, Bayern!" zu hören. Als die Produzentin der RTL-Show »Der Preis ist heiß« Walter während einer Taxifahrt durch München im Radio hört, gefällt ihr seine Stimme und schon landet er in einem Casting für die Fernsehshow. Neun Jahre (2000 Sendungen) von 1989 bis 1997 präsentiert Walter Freiwald mit Harry Wijnvoord die erfolgreichste Gameshow bei RTL. Später moderiert er von montags bis freitags von 8.05 bis 9.00 Uhr eine knapp einstündige Verkaufsshow auf dem am 1. März 2001 gestarteten Teleshoppingkanal RTL SHOP. Er war Chefmoderator und testete mit seinem Team jedes Produkt auf Qualität und Funktionalität bis Ende März 2008. Walter Freiwald ist Kult - ob als TV-Moderator, Musikexperte, Radiomann, Schauspieler oder Sänger. Neben seinen eigenen Fähigkeiten, zum Beispiel als Vollblutverkäufer, hat er auch einen Riecher für Hits und andere Talente. So hat er Kai Böcking, Anke Engelke und Desiree Nosbusch mitentdeckt und gefördert.

Maria Freiwald (verheiratet mit RTL-Musikredakteur Walter Freiwald) steckt als Regisseurin hinter Jochens »Mittagspause« und herrscht als Sekretärin über seine Büro-Suite.

»Liebe ist...« heißt der Titel einer neuen RTL-Sendung mit Helga Guitton, die seit kurzem im Nachmittagsprogramm läuft. Weil Liebe „für jeden ein bisschen anders“ ist, begibt sich Helga auf die Suche nach den kleinen Unterschieden.

Am 10. November wurde in Saarbrücken ein Jubiläum gefeiert: Zehn Jahre ABBA. Die vier kamen im Privatjet, Felix Parbs von RTL in seinem klapprigen Wagen über die französische Autobahn. In Saarbrücken trafen sie sich im Hotel. [Agnetha, Björn, Benny und Anna-Frid, die in Schweden als Solo-Stars bereits großen Erfolg haben, gründen 1970 ein Quartett. Zunächst heißt die neue Gruppe "Agnetha, Björn, Benny & Anna-Frid". Als sich die ersten Erfolge in Europa einstellen, ändern sie den komplizierten Namen in ABBA, der Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen. 1974 treten die vier für Schweden in Brighton zum Grand Prix Eurovision an. Sie gewinnen mit ihrer Super-Nummer "Waterloo", die sie mit einem Schlag in der ganzen Welt berühmt macht. Von da an entwickelt sich ABBA zu einer der erfolgreichsten Gruppen der Welt. Die Single "I have a Dream" erschien 1980.] Bild und Werdegang BRAVO-Autogrammkarte.

15. November: Neuer Mann hinter den Kulissen als Programmleiter Hörfunk ist Hugo Göke. Er war in der Werbung tätig und konzipierte Reklame-Kampagnen, bevor er nach Luxemburg kam. Seine Sprechtests mit Bewerbern, die von einer Karriere bei RTL träumen, sind berüchtigt. Gökes beliebtestes Wort, wenn alles zwecklos ist: „Mist“. Er weiß, wie wichtig es ist, Moderatoren ins Studio zu setzen, die das Programm „rüberbringen“ bzw. „verkaufen“ können, wie die Branche sagt. Wenn er den Riecher hat, auf eine Moderatorenperle gestoßen zu sein, macht er Sprechtraining bis zum Umfallen. Göke: „Guter Nachwuchs wächst nicht am Straßenrand. Er muss aufgespürt, ausgebildet und mit Zucker und Zunder großgezogen werden.“ Ab Januar 1987 ist Hugo Göke stellvertretender Programmdirektor. Nach kurzem Lehrerdasein kam er zum Südwestfunk, lernte dort Hörfunk und TV vom Bänderschneiden bis zur Regie. Er schrieb Manuskripte und moderierte das Frühmagazin »Guten Morgen aus Mainz«. Beim Westdeutschen Rundfunk dachte er sich Spielshows aus und war Autor des Mehrteilers »Tele-Zirkus«. 1974 gewann er den Berliner Tele-Preis und 1978 den Bremer Fernsehpreis.

Zum Jahresende verlässt Frank Elstner Radio Luxemburg um sich ganz der Fernseharbeit zu widmen. Nach 18-jähriger Mitarbeit bei RTL, davon 12 Jahre in leitender Funktion, zeigt die Generaldirektion Verständnis für seinen Entschluss. Der ist ihm nicht leicht gefallen: „Diese 18 Jahre werde ich nie vergessen. Beides zusammen wird einfach zuviel“, sagt Frank auf der abendlichen Sprecherversammlung und stellt gleichzeitig seinen Nachfolger Helmut Thoma vor. Frank Elstners Karriere setzt sich nun im TV fort. Er ist der Erfinder von »Wetten dass...?«, moderiert die Samstagabend-Show zunächst selbst und legt sie später in die Hände von Thomas Gottschalk, der noch heute damit dem ZDF hohe Einschaltquoten beschert.

>Johnny Cash singing Ring Of Fire and Ghost Riders In The Sky at the german TV show »Wetten, dass...?« He also talkes to the audience. This was recorded in 1983.

1983

1. Januar: Dr. Helmut Thoma tritt als vierter Programmdirektor von Radio Luxemburg seinen Dienst an. Einer seiner Leitsätze: „Rundfunk ist ein schnelllebiges Medium, das zu leicht altert, wenn man es nicht intensiv pflegt.“ Helmut Thoma ging 1966 zum ORF und wurde dort bereits nach zwei Jahren Leiter der Rechtsabteilung im Alter von 18 Jahren. Er hat Ö3 mit aufgebaut und geht 1973 zur IPA (Information et Publicité Allemagne) nach Frankfurt, zunächst als Prokurist, ab 1975 ist er Alleingeschäftsführer mit allen Vollmachten. Seine Aufgabe: Werbung verkaufen. Trotz rückläufiger Hörerzahlen verdoppelt er die Umsätze. Er verkörpert das Motto seiner Programme: Erfrischend anders. "Meine Tür steht immer offen", sagt Thoma. Sein Grundsatz der Menschenführung lautet: Im Gespräch Probleme lösen. Dazu gehört auch die Delegation von Verantwortung. Thoma lässt breiten Raum für Eigeninitiativen nach dem Motto: Gute Leute machen lassen, schlechte Leute nicht einstellen. Er gibt die Ziele vor und sagt, wo es und wie schnell es lang geht. Im Bild mit Bernt von zur Mühlen. Foto: © Andreas Kramer

Für eine Million verkaufter Schallplatten „Die Super-Hitparade“ 1982 (Erlös zum Bau von Kinderspielplätzen) erhält Radio Luxemburg als Partner der Benefiz-Veranstaltung „Ein Herz für Kinder“ zum Jahresanfang eine Platin-Platte. Im Anschluss an die »Hitparade« mit Dieter Thomas Heck auf dem Berliner Ufa-Gelände traf man sich im 18. Stockwerk des Berliner Springer-Hochhauses an der Mauer, wo Programmdirektor Dr. Thoma die Auszeichnung der Plattenfirma Ariola entgegennahm.

Seit 1. Februar gehört Iff Balve zum RTL-Team. Als Nachfolger von Thomas Wilsch in der Presseabteilung [der mit Start des Luxemburger TV-Senders Programmleiter von RTLplus wird] stammen bereits viele Beiträge im Clubjournal halloRTL aus seiner Feder. Im April 1984 übernimmt er die Clubarbeit von Biggi Lechtermann und betreut die RTL-Clubfreunde im RTLplus-Programm mit einer wöchentlichen Sendung. Da ist er Kontakter, Redakteur, Regisseur und Moderator in einer Person. Iff ist Journalist und war die vergangenen zwei Jahre bei der größten Luxemburger Wochenzeitschrift zuständig für Allround-Reportagen, Unterhaltung, Musik und Aktionen sowie für die gemeinsame Live-Sendung von »RTL - 12 Uhr Mittagspause«. Neben der Schreibe ist Musik sein größtes Hobby. Als Iff Bennett ist er seit rund fünf Jahren im Plattengeschäft, sein Produzent heißt Frank Farian ("Bonny M."), seine bekannteste Platte heißt "Domani". 1984 wird exklusiv für Clubfreunde die erste Langspielplatte des Multitalents angeboten. RTLplus-Programmleiter Thomas Wilsch stellt ihn am 20. Juli 1984 im Rahmen eines Live-Specials erstmals den TV-Zuschauern als Sänger vor.

Rainer Holbes »Unglaubliche Geschichten«, die Sendung am Samstagvormittag, macht Wirbel. Hin und wieder wird auch der Moderator in "unglaubliche Geschichten" verwickelt. Zum Beispiel das Geheimnis von "Schreibenden Tischen" oder "Spuk auf der Autobahn". Oft bitten Schulklassen um den Besuch von Rainer Holbe, weil sie Ausschnitte
seinen Sendungen als Unterrichtsmaterial verwenden. In einer Livesendung über UFOs waren Erich von Däniken und Siegfried Tombers zu Gast; auch Deutschlands bekannteste Wahrsagerin Gabriele Hoffmann war bereits Interviewpartner bei RTL.

1. März: Die Frühsendung »Guten Morgen, Deutschland« hat Premiere. Es ist die aufwändigste Morningshow, die derzeit im deutschsprachigen Rundfunk ausgestrahlt wird und das Renommierstück von RTL. GuMoDeu entwickelt sich zu einem Markenzeichen in der deutschen Hörfunklandschaft, das bei vielen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern als Vorbild gilt für Wagemut, Einfallsreichtum und Kreativität. Das Magazin will nicht belehren, sondern aufklären, nicht beeinflussen, statt dessen deutlich machen. Zu den vier Live-Gesprächen, die täglich (montags bis samstags) geführt werden, gibt es etwa acht Korrespondentenberichte aus aller Welt. Nachrichten kommen alle halbe Stunde, der Beginn der Sendung wird mit einem moderierten Nachrichtenüberblick eröffnet. Ebenfalls Bestandteil der Morgensendung sind Gags, gespielte Sketche und Mini-Hörspiele. Im November 1982 hat Programmdirektor Helmut Thoma seinen neuen Programmleiter Hugo Göke damit beauftragt, ein "konkurrenzfähiges Morgenmagazin" zu entwickeln, das den »Fröhlichen Wecker« ablösen sollte. Vom ersten Tag an dabei ist Gerd Paulus als Produzent. Ab 1987 produziert er auch »Guten Morgen, Deutschland« als Frühstücksfernsehen bei RTLplus. "Auch 1984 wird Schmunzeln und Lachen die beste Medizin sein", prognostiziert Oliver ein Jahr nach dem Start des Frühprogramms. Er ist einer der Autoren des gleichnamigen Buches zur RTL-Morgensendung. Die Leser können damit einen Blick hinter die Kulissen von »GMD« werfen.

1. März: Start der Reisesendung »Ein Tag wie kein anderer«. Das Sendekonzept ist einfach: Wer das Reisequiz gewinnt, hat ein Ereignis vor sich, an das er sich ein Leben lang erinnert, eben "einen Tag wie keinen anderen". In enger Zusammenarbeit mit Verkehrsämtern, Tourist Boards, Fluggesellschaften, Reisebüros, großen Firmen und Künstlern organisiert die RTL-Redaktion fantastische Reisen und Extras, die es sonst nicht zu kaufen gibt. Der Höhepunkt der Seriensendung, die von Jochen Pützenbacher moderiert wird: Die Ausspielung eines Einfamilienhauses im Wert von 130.000 Mark. Am 18. Juli kommt die 100. Sendung live aus dem Düsseldorfer Flughafen.

• Am 16. Juni 1963 öffneten sich zum erstenmal für Jörg Ebner die RTL-Mikrofone. »Music-Box« nannte sich seine erste Sendung, und seit dieser Zeit hatte Jörg seinen festen Platz im RTL-Team. 20 Jahre Rundfunkarbeit, gespickt mit Improvisationen, Überraschungen, Hoffnungen und vielen glücklichen Momenten, sind ein Lebensabschnitt, an den er sich gerne erinnert: "Ich habe mich immer wohl gefühlt, vielleicht auch deshalb, weil mein Beruf mein Hobby ist", meint Jörg, der sich inzwischen an seinen Spitznamen "Musikprofessor" gewöhnt hat. Viele bekannte Sendungen, wie zum Beispiel »Gefragt - Gespielt«, »Hits aus aller Welt«, »Rückblende«, »Was sagen Sie dazu«, »Orchester ist Trumpf«, »Hitparade« oder »Disco Radio Action« sind von ihm moderiert worden. Was aber vielleicht noch nicht alle wissen: Jörg stellt auch für einige seiner Kollegen das Musikprogramm zusammen. Zum Beispiel die Sendung »Guten Morgen, Deutschland!«. Glückwünsche kamen auch von Programmdirektor Dr. Helmut Thoma. Foto: © Archiv Friedel Weiß

In der Villa Louvigny hat das Computerzeitalter begonnen. Seit Wochen ist die Musikredaktion dabei, in ihrem Computer Musiktitel mit allen wichtigen Kennzeichen zu speichern.

»Die Vier um fünf« heißt die neue politische Sendereihe ohne Musik - eine ganze Stunde lang Politik aus erster Hand, live wie alles bei Radio Luxemburg. Hans-Dietrich Genscher, FDP-Vorsitzender und Außenminister, ist der erste Gast, interviewt von Geert Müller-Gerbes und Reinhard Münchenhagen. Mit von der Partie der Ostfriese Egge Weers vom Partner dieser neuen Sendeform, der Standortpresse.

Am 1. April verlässt der Chefredakteur des deutschen Programms, Reinhard Münchenhagen, RTL, um weiter als freier Mitarbeiter für Hörfunk und Fernsehen zu arbeiten.

50 Kabarett-Sendungen sind für die Hörer ein Grund zum Feiern. Viele rufen an und gratulierten Haidy, der RTL-Expertin in Sachen Bühne und pikante Pointen zum Jubiläum. Seit Januar 1982 geht das beliebte RTL-»Kabarett’l« trotz „Dallas“ jeden Dienstag um 22.00 Uhr über die Antenne. © Archiv Friedel Weiß

Radio Luxemburg trauert um Monika Georges. Die beliebte Moderatorin starb nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 44 Jahren am 10. Mai 1983. Seit 20. März 1963 war sie als Sprecherin auf dem Sender und erfreute die Hörer mit »Monikas kleiner Tierpark«, »Klingende Filmillustrierte« (im Duett mit Norbert, Thomas, Alf, Wolfgang und Jochen), »Hafenmelodie« und »Da capo«. Vier Jahre lang moderierte Monika die Sendung »halloRTL - der Radioclub aus Luxemburg«. Die Mitglieder des Radioclubs haben in Monika eine Betreuerin verloren, die für alle Alltagssorgen ein offenes Ohr hatte. Unter anderem stellte Monika für den Radioclub mit viel Engagement und Sachkenntnis auch die »RTL-Chroniken« der vergangenen Jahre zusammen. Die RTL-Chronik '82 konnte sie leider nicht mehr fertigstellen.

15. Mai: Als Leiter der Abteilung Aktuelles verpflichtet das deutsche RTL-Programm Rainer H. Popp (RHP). Der Profi-Journalist übernimmt die Koordination und Leitung der aktuellen Nachrichten- und Informationsabteilung. Sechs Monate später baut er in wenigen Wochen neben seiner Hörfunkarbeit die RTLplus Nachrichtensendung »7 vor 7« auf. Im Mai 1987entwickelt er zusätzlich zu seiner Arbeit als Chefredakteur Hörfunk die Konzeption eines Frühstücksfernsehens und wird Leiter des Programms. Starttermin von »Guten Morgen, Deutschland« auf der Mattscheibe ist im Oktober 1987. Popp formuliert RTL-Anzeigen, von denen die Branche spricht. Er malt (Ausstellungen in New York, Paris und Brüssel) und schreibt Lyrik. Sein neuester Roman "Aus tausend Dämmerungen Dunkel", im November 2004 im Verlag Neue Literatur (Jena) veröffentlicht, ist in den Ausstellungsfundus der Stiftung der Bundesrepublik Deutschland "Haus der Geschichte" in Bonn aufgenommen worden. Seit 1990 lebt Rainer H. Popp als freier Journalist, Medienexperte und Schriftsteller in Köln. Er ist Herausgeber der vom WDR Anfang der 90er Jahre produzierten und in der ARD bundesweit ausgestrahlten politisch-satirischen Puppensendung »Hurra Deutschland« sowie ab 1994 der ausführende Produzent der RTL-Nachtshow mit Thomas Koschwitz. Gründung der Tele Veronika GmbH (Hannover) im April 2007. Im Frühjahr 2008 wollte Rainer H. Popp in Deutschland mit dem neuen TV-Sender Tele Veronika an den Start gehen.

Am 13. Juni löst die »RTL-Casino-Parade mit Onkel Lou« eine der erfolgreichsten RTL-Sendereihen der letzten zehn Jahre, Jochens »12 Uhr-Mittagspause« (früher »RTL 12 Uhr-mittags«, »RTL-Radiozirkus«) ab und mausert sich in knapp drei Monaten zu einem beliebten Programmbeitrag.

Das RTL-Super-Quiz »Ein Tag wie kein anderer«, das seit einigen Monaten über die Antenne geht, bringt täglich Luxemburgs Telefonleitungen zum Glühen. Für zwei Gewinner werden die tollen Tage am Wörthersee mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk zum unvergesslichen Erlebnis. Sie dürfen bei den Dreharbeiten zum neuen Film der beiden Stars dabei sein und sogar mit spielen. "Die Spürnasen" nennt sich der lustige Streifen, in dem sie sich später auf der Leinwand wiedersehen.

Als Ulla Norden und Tommi Ohrner vor dem Mikro sitzen und plaudern, wird man in der Chefetage hellhörig: Diese Stimmen klingen angenehm und gut - prompt wechseln Ulla und Tommy für ein paar Tage den Job und steigen als Gast-Moderatoren in »Biggis Lieder Lotto« und »Hits von der Schulbank« ein. Tommy gelingt es sogar, den NdW-Star Markus zu interviewen und dessen neue Single als Welt-Uraufführung über den Äther zu jagen. Nach dem Erfolg unterzeichnet er bei RTL ein Dauer-Engagement.

Seit dem 1. Juli ist der gebürtige Berliner Fritz Leider neuer Musikchef bei RTL. Seinen Wechsel vom Südwestfunk zu RTL erklärt er so: „Wenn man mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreich gearbeitet hat, ich glaube dann braucht man einfach ein neues Umfeld, eine neue Aufgabe. Und die habe ich hier im schönen Großherzogtum gefunden“.Er baut die Musikredaktion aus, erweitert das Archiv und legt die Klangfarben der verschiedenen Sendungen fest. Mit nach Luxemburg bringt er die erfolgreiche Sonntagssendung »Wünsch dir was bei RTL«, den Moderator Heinz Siebeneicher, mit dem er befreundet ist, engagiert er gleich mit. Fritz Leider beteiligte sich 1960 an einem Reporterwettbewerb des Südwestfunks. Von 804 Bewerbern kamen nur neun durch, einer davon war er, damals 23 Jahre alt. Ab 1. Mai 1960 arbeitete Fritz Leider beim SWF als Redaktionsassistent im Zeitfunk, danach als Musikredakteur und Moderator.

Biggi hat gerade ihr Fernsehdebütt mit dem »ZDF-Ferienkalender« hinter sich, als sie auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin den zehn Nachwuchskandidaten für Funk und Fernsehen, die von RTL und HörZu in einer Aktion ausgesucht worden sind, bei ihrem ersten "Auftritt" fürsorglich das zitternde Händchen halten soll. Vorläufiger Sieger des Kandidatenwettbewerbs ist der damals 22-jährige Thomas Germann,, der zur Weiterbildung nach Luxemburg eingeladen wird.

3. Oktober: RTLplus als Fernsehprojekt von Radio Luxemburg geht auf Sendung und macht viele populäre Radioleute zu TV-Stars. Zum offiziellen Start am 2. Januar 1984 sind Jochen, Helga, Axel, Metti und Rainer mit dabei.

15. Dezember: Heinz Siebeneicher geht mit seiner vierstündigen Sendung »Wünsch dir was bei RTL« on air - mit ständig wachsender Hörergunst, wie der anschließende Postkartenberg verdeutlicht. Der Neue im RTL-Team zeichnete 13 Jahre lang für den Südwestfunk-Dauerbrenner »Vom Telefon zum Mikrofon« verantwortlich, sodass er eine gute Portion Erfahrung mitbringt: „Radio muss heutzutage absolut hörernah sein, sonst sendet man am Hörer vorbei.“ Sein Markenzeichen: eine warme "Röhre", Kalauer am Fließband, mal Sprüche zum Nachdenken, Scherze zum Wachwerden, Streicheleinheiten für Einsame. Heinz Siebeneicher liebte schon als Kind das Radio und machte seine ersten Rundfunkerfahrungen beim Kinderfunk von RIAS Berlin. Als Jugendlicher hörte er nachts im Berliner Rundfunk die Sendung »Vom Telefon zum Mikrofon«; ein Wunschprogramm, das ihn unter dem gleichen Titel in den 70er Jahren bei SWF1 berühmt machen sollte (bis zu fünf Millionen Menschen hörten mittwochs abends zu). Heinz Siebeneicher fing 1964 beim SWF als Nachrichtensprecher an, 1971 wurde er von den Hörern mit absoluter Mehrheit zum Moderator der Sendung »Vom Telefon zum Mikrofon« gewählt. Zehn Jahre moderierte er sie, dann zog es ihn zu Radio Luxemburg. 1989 holte ihn der Südwestfunk wieder, dieses Mal als Moderator der Hörfunksendung »Fröhlicher Alltag«. Seit 1993 gibt es den »Fröhlichen Alltag« auch im Südwest Fernsehen. Im April 1997 ist das Digital Radio-Projekt L-Fun im L-Band Mannheim, Karlsruhe und Ulm gestartet mit einem Livestream im Internet. Geschäftsführer waren die bekannten Rundfunkmacher Christian Frietsch und Heinz Siebeneicher. Sprüche und Pointen aus gesammelten Bergen von Manuskripten einer 30 Jahre langen Moderatorengeschichte gibt Heinz Siebeneicher in dem Buch "Fröhlich im Alltag" (angelehnt an seine Radio- und Fernsehsendung) zum Besten. Am 9. April 2005 wurde Heinz Siebeneicher für seine Verdienste um das Land Baden-Württemberg von Ministerpräsident Erwin Teufel mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. Als Stimme der täglichen »SWR4-Wunschmelodie aus Freiburg« ist Heinz Siebeneicher den Hörern vor allem in Südbaden bekannt. Die TV-Sendung »Fröhlicher Alltag« im Südwest Fernsehen wurde ab 28. April 2006 von Thomas Ohrner präsentiert bis er die Rolle des Matthias Brandner in der ARD Daily Soap "Verbotene Liebe" übernahm. Heinz Siebeneicher ist am 5.11.2010 zu Hause in Baden-Baden gestorben. www.siebeneicher.de