Interviews
mit Radioleuten und Radiomachern

Kultstatus als „Miss Peggy“
10 Jahre Peggy Schmidt bei RADIO PSR

Sie gehört zu den beliebtesten Moderatoren in Sachsen und ist die Stimme am Nachmittag bei RADIO PSR. Am 1. März 1995 startete die waschechte Leipzigerin Peggy Schmidt in ihrer Heimatstadt mit einer Nachtsendung ihre Radiokarriere. Eigentlich sollte sie als Hotelfachfrau das Restaurant ihrer Eltern übernehmen, doch die Wende eröffnete neue Möglichkeiten. So stand Peggy Schmidt als Model die Welt offen, ebenso wagte sie einen kurzen Schauspielausflug zu GZSZ. Nach dem Beginn eines Studiums zur Heilpraktikerin entdeckte Peggy eine Zeitungsseite, auf der eine PSR-Stellenanzeige abgedruckt war. „RADIO PSR sucht eine Moderatorin - Trauen Sie sich, auch wenn Sie keine Erfahrung haben“ stand da geschrieben. Die Bewerbungsfrist war schon fast abgelaufen und ihr Brief trudelte als einer der letzten von 500 Einsendungen im Leipziger Funkhaus ein. 

„Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, schon drei Tage später zu einer Sprechprobe eingeladen zu werden“, wundert sich Peggy Schmidt heute immer noch. Dann ging alles ganz schnell: Lernen der Radiogrundregeln, Einweisung in die Technik, erste Trockenübungen hinter dem Mikrofon. Was Peggy Schmidt damals lernte, gilt für sie auch jetzt: „Oberste Priorität ist sich kurz zu fassen, auf den Punkt zu moderieren und wenn nichts zu sagen ist, lieber die Klappe zu halten, als unnötige Informationen zu geben.“ 

Parallel zur Moderation unterschiedlichster Sendestrecken bei RADIO PSR, der privaten Nummer Eins in Sachsen, war Peggy Schmidt auch einige Zeit im Fernsehen zu sehen. Bald merkte sie, dass das spontane, schnelle Radio ihr Lieblingsmedium ist. „Nach einigen Ups und Downs im Leben gab es in den letzten Jahren nur noch Ups. Ich fühle mich in der großen PSR-Familie richtig wohl und bin für die Chancen, die mir der Sender gegeben hat, wirklich dankbar.“ 

Wahren Kultstatus erlangte Peggy Schmidt seit 2001. Mit Charme, Wortwitz und dem richtigen Gespür für die Themen des Tages moderiert sie seitdem als „Miss Peggy“ die Drive-Time am Nachmittag von 15 bis 19 Uhr bei RADIO PSR. Selbst bildhübsch und alles andere als dick und rund, kann sie sich den süffisanten Vergleich mit dem vollgefutterten Schwein aus der Muppet-Show gut gefallen lassen. „Die Redaktion überlegte damals hin und her, wie man den Vornamen Peggy vom Allerweltsnachnamen Schmidt entkoppeln könnte und so entstand irgendwann Miss Peggy.“ 

Als richtiger Radiomensch steckt die beliebte Moderatorin viel Herzblut in die Vorbereitung ihrer Sendung. „Das Schöne und Spannende beim Radio ist ja, dass man jeden Tag wieder bei
Null anfängt. Nichts ist wie am Vortag, keine Vorlage kann man wiederverwenden, Originalität und Wortwitz sind jeden Tag
auf’s Neue gefragt. Das bedeutet aber auch: Unterhaltung ist Knochenarbeit.“ Für jede Sendestunde investiert Peggy Schmidt noch einmal dieselbe Zeit an Vorbereitung. Telefoninterviews müssen geführt, Sprüche und witzige Anekdoten vorbereitet und die passenden Trailer und Soundelemente am Computer sortiert werden. 

Teil der frech-frivolen Sendung ist natürlich auch, dass „Miss Peggy“ polarisiert. „Am allerliebsten quatsche ich mit Frauen und wir ziehen gemeinsam über die Männer her. Die fühlen sich dann oft bei der Ehre gepackt und rufen an, um sich zu revanchieren.“ Viele lustige Begebenheiten erlebte „Miss Peggy“ beim »Sachsentest«, wo sie Prominenten wie Hape Kerkeling, Bastian Pastewka, Mirko Nontschew oder Otto typisch sächsische Wortschöpfungen vorgibt und nach der wahren Bedeutung der Begriffe fragt. Spannend findet Peggy Schmidt auch die aktuelle major promotion »Zocker-Duell«, wo mehr oder minder gewiefte Anrufer mit den RADIO PSR-Moderatoren um den Inhalt eines grünen, gelben oder weißen Briefumschlags zocken und dabei je nach eigener Beharrlichkeit oder Überzeugungskraft der Moderatoren mit 10.000 Euro oder einem Trostpreis das Spiel beenden.

„Am Anfang war ich richtig aufgeregt deswegen, weil ich noch nicht wusste, wie weit ich gehen kann. Jetzt macht es aber wahnsinnig Spaß, noch Geld drauf zu packen und mit den Hörern zu zocken.“ Neulich gewann eine junge Frau mit zwei Kindern 10.000 Euro. Nachdem klar war, dass das Geld ihr gehört,
jubelte sie noch drei Minuten mit ihren Eltern, die gerade zu Besuch waren, weiter. „Das war ein schöner Moment, wo man merkt, dass Radio echte Emotionen transportiert“, erzählt
Peggy Schmidt.
 

Wenn es nach ihr geht, wird es „Miss Peggy“ noch lange bei RADIO PSR geben. „Ich höre erst dann auf, wenn ich beim Betreten des Studios kein Herzklopfen mehr spüre“, versichert sie. 

Stefan Förster
Aus RADIOJournal 3/2005
 



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wie man den Vornamen Peggy vom Allerweltsnachnamen Schmidt entkoppeln könnte und so entstand irgendwann Miss Peggy'...«



Fotos: © RADIO PSR

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