»Nachwirkung«
Radio kann mehr

Programmrubrik:
Berliner Rundfunk 91!4 »6 Stunden Berlin - Echtzeitkrimi im Radio«

"Die Idee zum Krimi kam mir, als ich über neue Programmideen nachdachte“, erzählt Ulrich Weichler, stellvertretender Programmdirektor vom Berliner Rundfunk 91!4 und Erfinder dieser originellen Radioidee. „Ich wollte wirklich Kino im Kopf bei den Hörern erzeugen und stellte mir die Frage, wie man Szenen im Radio so abbilden kann, dass man sie beim Hören sieht.“ Im Herbst 2003 wurde die erste Staffel des Krimis über 14 Tage ausgestrahlt, eine zweite Staffel über drei Wochen folgte im Frühjahr 2004. Da noch bereits vorproduzierte Folgen existieren, ist eine Fortsetzung des Echtzeitkrimis wahrscheinlich. 

Sehr unkompliziert war auch die Zusammenarbeit mit vielen namhaften Schauspielern (zum Beispiel Michael Lott, Heinz Hoenig, Christoph M. Orth, Walter Sittler, Rufus Beck, Gerlinde Kempendorff, Christoph Schobesberger, Vera Int-Veen, Bernd Stelter, Kathy Karrenbauer, Marco Rima, Dagmar Frederic, Max Raabe), die ihre Stimme für Folgen des Krimis sogar größtenteils ohne Gage zur Verfügung stellten. „Noch mehr als durch persönliche Kontakte sind viele Zusagen von Schauspielern spontan eingegangen, als sie von der Programmidee hörten und diese unbedingt unterstützen wollten“, bilanziert Ulrich Weichler. „Es war natürlich ein irrsinniger Produktionsaufwand. Unserer Morningshow-Moderatorin und ein Volontär haben zunächst die Texte geschrieben, die Dialoge mussten gesprochen und mit der passenden Geräuschkulisse
vertont werden“. 

Positiver Effekt der Geschichte ist natürlich die noch engere Bindung der Hörer an den Berliner Rundfunk 91!4 einschließlich längerer Verweildauer, weil sie ja keine Folge des über den Tag verteilten Krimis verpassen wollten. Überhaupt legt der Programmmensch Weichler, der radio NRW mit aufgebaut hat und dann in Köln für sieben Sender Programmbegleitung und Promotion gemacht hat,
viel Wert auf die richtige Mischung aus Journalismus, Information, Musik und Unterhaltung. „Die Zeiten sind andere geworden, den Leuten geht es nicht mehr so gut. Da suchen die Hörer auch solide Informationen, die sie bei uns zum Beispiel in Form der dreimal täglich ausgestrahlten 10-Minuten-Nachrichtenreports bekommen. Mehr Hörernähe zeigen wir auch dadurch, dass wir mehr Wort ins Programm bringen, was im Feedback ausdrücklich positiv bewertet wird. Darüber hinaus werden alle unsere Programmrubriken, Gewinnspiele und Promotions von unserem rund 30-köpfigen Team selbst entwickelt.“ Diese solide Ausgangsbasis hat sich auch in den aktuellen Hörerzahlen niedergeschlagen, die dem Berliner Rundfunk 91!4 einen deutlichen Zugewinn beschert haben. 

Der Marktführer im Ostteil der Stadt, der auch in den westlichen Bezirken mittlerweile deutlich an Hörern zugelegt hat, will ernst zu nehmender Partner für die Menschen sein. Dabei kommt es gar nicht auf große Gewinne oder Verlosungen an. So steht beispielsweise der Mitmachspaß bei „Schnelles Geld – Berlin-Gewinnt“ für viele Anrufer im Vordergrund. „Wir machen ein journalistisch sauberes Vollprogramm, bieten dazu einen vernünftigen Musikmix, haben kompetente Experten für Wetter und Verkehr und Moderatoren,
die sich mit ihren Ideen und Vorstellungen ganz ins Programm einbringen“, fasst Ulrich Weichler, der seit Sommer 2002 beim Berliner Rundfunk 91!4 dabei ist, die Philosophie des Senders zusammen. „Im übertragenen Sinne will ich, dass wir dem Hörer eine freundliche Hand aus dem Radiogerät entgegenstrecken, die ihm klar macht, dass der Berliner Rundfunk sein Partner und Begleiter durch den Alltag ist.“

Stefan Förster

Foto: © Berliner Rundfunk 91!4
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